Bochum. . Eine ganze Weile blieb die Küche kalt in einer ganz besonders guten Bochumer Stube. Nun wurde sie aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
In der Stadtpark Gastronomie – altmodisch einerseits, am Ende gar in hohe Gourmet-Regionen aufgestiegen – wird inzwischen wieder gekocht. Deutlich niedrigschwelliger (nicht zuletzt im Preis), dabei vorzeigbar und für die bürgerliche Kundschaft also eine Adresse, die man wieder auf dem Zettel haben darf.
Allein: Das Wetter ließ nicht zu, sich dieser seit den 1870ern geltenden Revier-Einkehr an ihrer schönsten Stelle zu widmen. Es ist dies eine sehr empfehlenswerte, wundervoll verwunschene Terrasse, mitten im Stadtpark, schöner alter Baumbestand ringsum.
Drinnen bleibt das etwas hallenartige, darum nicht eben heimelige Konstrukt Geschmackssache. Was die Speisen anging, war das alles recht erfreulich. Die Muskatkürbissuppe (4,90 €) hat schöne Konsistenz und überzeugende Kraft. Für 9,20 € fast ein Schnapper: der Salat mit (reichlich) rosig auf den Punkt gebratener Entenbrust. Treudeutsches wie die Rindsroulade mit hausgemachtem Serviettenknödel (16,70 €) listet die Karte ebenso wie Lammkarree, Tafelspitz oder Rumpsteak.
Klar ist: Von den allzu ehrgeizigen Gastro-Pirouetten hat man sich verabschiedet. Man kocht bodenständiger, aber das ordentlich.
Die Lage ist so, wie sie immer war: schön (mitten im Park) und schwierig (keine Laufkundschaft, versteckter Eingang) zugleich.
Nächstes Projekt: Der ebenfalls ruhende Tapas-Betrieb nebenan soll wieder in die Gänge kommen: Aus „La Escalera“ wird „Pepe“. Wir werden berichten.
Stadtpark Gastronomie, Klinikstr. 41, 44791 BO, 0234-507090. stadtpark-gastronomie.de
Preise: Fürs gute bürgerliche Milieu ordentlicher Durchschnitt. Nebenan soll ein Mittagstisch entstehen.
Ambiente: Drinnen ein etwas altmodischer Gourmet-Tempel. Prachtvoll, die nicht zu große Parkterrasse.
Service: Fast hemdsärmelig angesichts der heiligen Hallen, aber auch bei Sonderwünsch-en ein guter Geist für Gäste.