Düsseldorf. Condor fliegt wieder Langstrecke in die Karibik und plant neue Ziele ab Düsseldorf. Was der Ferienflieger am größten NRW-Airport noch vorhat.

Der Ferienflieger Condor baut seine Präsenz am Flughafen Düsseldorf deutlich aus: Ab sofort fliegt die Gesellschaft wieder Langstrecken von der NRW-Landeshauptstadt aus, zunächst dreimal pro Woche in die Dominikanische Republik (Punta Cana). Im kommenden Sommer will Condor einige neue Ziele in Südeuropa ansteuern. Zudem will das am Frankfurter Flughafen sitzende Unternehmen seine Wartungseinheit in Düsseldorf ausbauen und mehr Flugzeuge hier stationieren. Das teilte Condor-Chef Ralf Teckentrup am Dienstag in Düsseldorf mit.

Condor-Chef: „Die Menschen wollen wieder fliegen“

„Die Menschen wollen wieder fliegen, auch lange Strecken“, erklärten Teckentrup und Airport-Chef Thomas Schnalke wortgleich. Beide hoffen nach dem im Vergleich zu 2020 spürbaren Aufwind in diesem Jahr auf einen kräftigen Schub ab dem kommenden Sommer. Auf „60 bis 70 Prozent“ des Flugverkehrs, wie ihn der Düsseldorfer Airport vor der Corona-Pandemie hatte, will Schnalke 2022 wieder kommen, das Vorkrisenniveau bis 2025 wieder erreichen.

Für neue Flüge sorgt Condor ab Sommer 2022 auf mehreren Strecken: Viermal steuert pro Woche Condor dann die griechische Hauptstadt Athen an. Neu hinzu kommen auch Malaga (Spanien), Nizza (Frankreich) sowie Dubrovnik und Rijeka (Adria) in Kroatien, das als Ferienort für deutsche Urlauber immer beliebter wird. Zusätzliche Flüge bietet der zweitwichtigste Anbieter am größten NRW-Flughafen in diesem Winter auf die Kanarischen Inseln an, im Sommer will Condor auch Mallorca noch öfter anfliegen.

Condor-Technikteam wächst in Düsseldorf um 40 Beschäftigte

Condor will künftig 13 Flugzeuge in Düsseldorf stationieren, das wären zwei mehr als vor der Pandemie. Auch im Düsseldorfer Wartungshangar wird es voller: Condor will hier künftig auch die neu bestellten Langstreckenflieger A330neo warten – und dafür das 100-köpfige Technikteam um rund 40 Beschäftigte vergrößern, wie Teckentrup ankündigte. Die neuen Maschinen will Airbus ab Oktober 2022 an Condor liefern, sie sollen dann mittelfristig die Boeing 767 auf der Langstrecke ersetzen. Mit 2,1 Litern je 100 Kilometer pro Fluggast sei der neue Flugzeugtyp deutlich klimaschonender, betonte Teckentrup.

Die deutsche Fluggesellschaft war 2019 im Sog der Pleite ihrer britischen Mutter Thomas Cook ins Trudeln geraten und konnte sich nur mit Staatshilfe in einem Schutzschirmverfahren nach deutschem Insolvenzrecht fangen. Seit dem Einstieg des Vermögensverwalters Attestor im Mai, der insgesamt 450 Millionen Euro in die Sanierung und die Erneuerung der Flotte einbringt, sei Condor nun wieder deutlich besser aufgestellt, betonte Teckentrup.