Oberhausen. Centro-Manager Marcus Remark ist optimistisch, dass Oberhausen eine Seilbahn erhält. Seine Pläne für das Einkaufscenter verrät er im WAZ-Podcast.
Zum 25. Geburtstag des Centro am 12. September wird es sicherlich nicht mehr klappen. Center-Manager Marcus Remark zeigt sich im WAZ-Podcast „Die Wirtschaftsreporter“ aber optimistisch, dass das Oberhausener Einkaufs- und Freizeitzentrum in einigen Jahren mit der Seilbahn zu erreichen und damit seine Verkehrsprobleme hinter sich lassen werde. Und er verrät, warum in der Coca-Cola-Oase Veggie keine Chance hat.
„Eine Seilbahn zum Centro ist keine Spinnerei. Man braucht nur die richtigen Partner. Dann wird es ganz einfach“, sagt Remark. Die Idee scheint konkreter zu werden. In Autobahnnähe schafft ein Investor Parkplätze und bringt die Gäste per Seilbahn auf die Einkaufsmall oder zum Konzert in die Köpi-Arena.
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Pläne dieser Art gibt es bereits in Dortmund, Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Herne. „In Oberhausen können wir aber schneller und Vorreiter für ganz Europa sein“, meint der Centro-Manager und zeigt sich zuversichtlich, dass das Seilbahn-Projekt in den nächsten fünf Jahren verwirklicht werden könne.
20 Millionen Centro-Besucher pro Jahr
Der Bedarf ist jedenfalls da. Rund 20 Millionen Besucherinnen und Besucher kamen vor der Corona-Pandemie jährlich in die Neue Mitte Oberhausen. Gemeinsam mit der Stadt wurde ein Verkehrsleitsystem installiert, das just in Betrieb ging, als der erste Lockdown ausgerufen wurde. Ob es dabei hilft, weniger Staus zu produzieren, wisse man noch nicht, räumt Remark ein.
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Corona hat manche Planung durcheinander gewirbelt. So auch die Umbenennung des Einkaufstempels. Seinen neuen Namen „Westfield Centro“ soll er nun zu seinem 25. Geburtstag am 12. September erhalten. Für Remark ist es nicht nur Verpackung, dass der internationale Center-Betreiber Unibail-Rodamco-Westfield seinen Oberhausener Standort in seine Flaggschiff-Flotte aus namhaften Großstädten wie Lyon, Barcelona oder Wien einreihen will.
Namenszusatz Westfield soll Markenshops anlocken
„Wir werden das einzige Flagship in Deutschland sein“, betont der Centro-Manager. „Wir werden jetzt nicht in Luxus machen und alles auf den Kopf stellen“, verspricht er. Eine Erwartungserhaltung formuliert Remark aber dennoch: „Der Name Westfield kann uns Markenshops und Freizeitanbieter bringen, die es vielleicht anderswo nicht gibt. Der Name ist auch ein Versprechen.“
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Unibail-Rodamco-Westfield ist seit 2014 Eigentümer des Centro. Die Investitionsbereitschaft sei seither „deutlich gesteigert“ worden, sagt Remark. Es gab eine Erweiterung, die Shopping Mall und die legendäre Coca-Cola-Oase wurden umfangreich modernisiert. Auch 25 Jahre nach der Eröffnung sei das Centro immer noch ein Magnet für Besucherinnen und Besucher aus der Umgebung, erklärt Remark und räumt mit einem gängigen Vorurteil auf: „Es kommen nicht so viele Holländer wie man denkt.“
„Nicht so viele Holländer wie man denkt“
Waren es in der Vergangenheit vor allem ganz junge Kundinnen und Kunden, die zu Anfang nach Oberhausen kamen, wolle das Center inzwischen keine speziellen Zielgruppen ansprechen. Remark räumt aber dennoch ein, dass sich durch das geänderte Angebot eine „gewisse Konzentration“ auf 25- bis 44-Jährige und auf Familien mit Kindern herauskristallisiert habe.
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Der Center-Manager beobachtet indes einen Wandel. „Eigentlich haben wir schon 1996 den Trend vorweg genommen. Es geht immer mehr um die Ganztagserfahrung – weg vom reinen Einkauf und hin zum Shopping mit Restaurantbesuch und Freizeitaktivitäten“, so Remark. Die Menschen erwarteten inzwischen digitale Erlebniswelten mit 3D und Virtual Reality. „Wir müssen Trendsetter sein und uns die Frage stellen, ob der 23. Schuhanbieter auf der Mall noch sinnvoll ist“, meint der Centro-Manager.
Coca-Cola-Oase: Burger statt Gemüse
Bis auf den grundlegenden Umbau hat sich allein an der Ausrichtung der Coca-Cola-Oase in zweieinhalb Jahrzehnten kaum etwas verändert. Vegane Kost und Smoothies sucht man auf den Speisetafeln der im Rund angeordneten Fast-Food-Ketten vergeblich. „Anbieter von Gemüse und Säften haben hier keinen Erfolg“, sagt Remark. „Die Menschen in der Menge müssen die Angebote gut finden. Dass die Coca-Cola-Oase für Pommes und Döner stehe, findet er auch gar nicht schlimm. „Bei uns machen die Leute bewusst mal eine Ausnahme“, meint der Center-Manager. „Zur Zeit ist halt Burger-Boom. Was soll ich tun?“