Essen. Die Corona-Pandemie hat für deutliche Ernteeinbußen bei Spargel und Erdbeeren gesorgt. Aber auch Frost spielte eine Rolle.
Der befürchtete schwere Einbruch ist ausgeblieben. Dennoch verkauften die Landwirte wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr deutlich weniger Spargel und Erdbeeren. Nach vorläufigen Zahlen beziffert das Statistische Bundesamt den Ernterückgang beim Spargel auf 19 Prozent, bei den Erdbeeren auf 13 Prozent. Die Saison mit den roten Früchten läuft allerdings noch bis Ende Oktober.
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„Mit der Spargel-Ernte sind wir voll in die Corona-Zeit geraten“, sagt Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. „Der Absatz ist drastisch eingebrochen, weil die Gastronomie schließen musste“, erinnert Rüb an den Shutdown. Die Corona-Pandemie hatte aber auch zur Folge, dass rumänische Saisonkräfte nicht nach Deutschland kommen durften. Erst die Sondergenehmigung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), dass insgesamt 80.000 Erntehelfer einreisen durften, verschaffte den Bauern Luft. Die Spargelsaison ging am 24. Juni offiziell zu Ende.
19 Prozent weniger Spargel
Marktexperten hatten wegen der Corona-Beschränkungen mit einem Rückgang des Spargelabsatzes um 30 Prozent gerechnet. Das entspricht dem Anteil des Edelgemüses, das in normalen Jahren an die Gastronomie geliefert wird. Die Erntemenge sank laut Statistischem Bundesamt aber „nur“ um 19 Prozent auf 106.400 Tonnen.
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Die Erzeuger in NRW bekamen die Corona-Krise dennoch deutlich zu spüren. Die Nummer drei der Spargelproduzenten verlor 17 Prozent und kam auf 18.600 Tonnen. Niedersachsen als Anführer der Hitliste verzeichnete ein Minus von nur fünf Prozent auf 26 600 Tonnen, gefolgt von Brandenburg mit minus zwölf Prozent auf 19.100 Tonnen. Da die Direktvermarkter in den Corona-Wochen einen Boom verspürten, wurde hier auch mehr Spargel verkauft. „Die Hofläden wurden regelrecht überrannt“, sagt Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer.
Auf die Erdbeerernte, die später einsetzt, hatte Corona dagegen geringere Auswirkungen. Den Erzeugern machten dagegen unerwartete Fröste und die Trockenheit zu schaffen. Der Ertrag im Freiland werde deshalb mit 99 000 Tonnen dem Statistischen Bundesamt zufolge voraussichtlich um 13 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Hinzu komme allerdings auch, dass die Anbaufläche bundesweit um sieben Prozent auf 10.800 Hektar schrumpfte. Es war der geringste Wert seit 2003.
Die größte Erntemenge von Erdbeeren im Freiland wird mit 25.400 Tonnen in Niedersachsen erwartet, vor Baden-Württemberg mit 18 400 Tonnen und Nordrhein-Westfalen mit 15 500 Tonnen.