Mülheim/Essen. Aldi will den Preis für Lebensmittel um drei Prozent senken. Der Discounter gibt damit einen zusätzlichen Rabatt auf die Mehrwertsteuersenkung.

Der Einzelhandel bereitet sich auf die Mehrwertsteuersenkung von drei und zwei Prozent vor, die am 1. Juli in Kraft tritt und bis zum Jahresende nach dem Willen der Bundesregierung den Konsum in der Coronavirus-Krise ankurbeln soll.

Die Discounter Aldi Süd und Aldi Nord kündigten am Donnerstag an, die Preise schon ab Samstag durch die Bank um drei Prozent zu senken. Damit gehen die Unternehmen aus Mülheim und Essen über den Gesetzesrahmen heraus. Er sieht vor, dass der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent etwa auf Lebensmittel nur um zwei Punkte gesenkt werden soll. Aldi will aber einen freiwilligen Rabatt leisten.

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„Bei uns muss niemand nachrechnen, ob und welche Preissenkungen wofür gelten. Bei Aldi werden einfach drei Prozent vom gesamten Einkauf abgezogen“, kündigt Stefan Kopp von Aldi Süd an. Die einheitliche Preissenkung erspart es dem Discounter damit freilich auch, den Preis für jeden Artikel neu zu berechnen und auszuzeichnen.

Als erster großer Lebensmittelhändler hatte Marktführer Edeka angekündigt, die Steuersenkung 1:1 an die Kunden weiterzugeben. Das gelte auch für die Discounter-Tochter Netto. Inzwischen haben Wettbewerber wie Rewe und Lidl nachgezogen. Am Donnerstag kündigte nun Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann an, die Preise für das zweite Halbjahr zu senken.

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„Der Abzug erfolgt automatisch an der Kasse. Sowohl online als auch stationär werden die Kunden mit Plakaten und Bannern auf die entsprechenden Rabatte hingewiesen. Der eingesparte Betrag wird auf dem Kassenbon ersichtlich sein“, erklärte das Essener Familienunternehmen an. Auf Deichmann-Schuhe entfallen dann nicht mehr 19, sondern nur noch 16 Prozent Mehrwertsteuer.

„In ganz Deutschland waren oder sind Menschen zum Beispiel von Kurzarbeit betroffen und haben dementsprechend finanzielle Einbußen, das gilt natürlich auch für unsere Kunden“, sagt Inhaber Heinrich Deichmann. „Auch deswegen möchten wir den aus der Mehrwertsteuersenkung entstandenen Preisvorteil vollständig an unsere Kunden weitergeben und somit das Bestreben unterstützen, breite Teile der Bevölkerung steuerlich zu entlasten.“