Mülheim. Der Discounter Aldi Süd testet den Einsatz von Videokameras, um Kunden in den Filialen zu zählen. Flächendeckend soll das System nicht kommen.
Um die Einlasskontrollen vor Supermärkten und Discountern zu automatisieren, testen die Handelskonzerne derzeit eine Reihe von elektronischen Erfassungssystemen. Aldi Süd plant momentan allerdings keine flächendeckende Ausrüstung aller knapp 2000 Filialen.
Die Händler müssen eigene Mitarbeiter abstellen oder Sicherheitsdienste beauftragen, die an den Eingangstüren unterbinden, dass zu zu viele Kunden in den Laden strömen. Um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu minimieren, gilt ein Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern. Der Einsatz von Menschen bei der Kontrolle ist aber teuer. Ordnungskräfte sind zudem knapp. Die großen Handelskonzerne testen deshalb in ausgewählten Filialen elektronische Einlasskontrollen.
Kein flächendeckender Rollout geplant
Auch der Mülheimer Discount-Riese Aldi Süd hat in Testmärkten verschiedener Regionalgesellschaften diese Technik gerade im Einsatz. „Ein flächendeckender Rollout ist derzeit nicht geplant. Hiermit reagieren wir sowohl auf behördliche Auflagen, als auch auf den Wunsch vieler Kunden den derzeit notwendigen Mindestabstand zueinander einzuhalten“, sagt eine Sprecherin. Die Unternehmen haben offenbar Probleme, Genehmigungen für die Anlagen zu erhalten.
Einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ zufolge setzt Aldi Süd zwei Videokameras, eine Analysesoftware und einen Kundenbildschirm ein, um zu messen, wie viele die Filiale betreten und verlassen. Eine Software berechnet in Echtzeit die aktuelle Auslastung im Laden. Wird es zu voll, schlägt die Anlage sofort Alarm und stellt die Ampel auf rot. Ähnliche Systeme testen dem Blatt zufolge auch die Wettbewerber Edeka und Lidl.