An Rhein und Ruhr. In der Photovoltaik steckt noch viel Potenzial. Erst etwas mehr als drei Prozent des in NRW verbrauchten Stroms stammt aus Solarenergie.
Windkraft und Solarenergie gelten als Pfeiler der Energiewende. Nachdem der Windkraft-Ausbau bereits eingebrochen ist und kaum noch neue Anlagen errichtet werden, droht Ähnliches nun bei der Solarenergie. Branchenverbände aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern drängen bei den Regierungsfraktionen in Berlin darauf, dass der Förderdeckel für den Photovoltaik-Zubau endlich fällt.
Bislang ist vorgesehen, dass viele neue Solarstromanlagen nicht mehr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet werden, sobald bundesweit 52 Gigawatt Leistung installiert sind. Jüngsten Zahlen zufolge dürfte diese Marke binnen der nächsten Wochen und Monate erreicht sein. CDU/CSU und SPD hatten eigentlich auch längst vereinbart, diesen Deckel zu kippen. Offenbar bremsen aber Wirtschaftspolitiker der Union.
Photovoltaik: 17.300 neue Anlagen in NRW in 2019
Erneuerbare-Energie-Verbände aus den drei Bundesländer sehen die Energiewende insgesamt in Gefahr. Gerade in der Photovoltaik liegt noch viel Potenzial - Beispiel NRW: Bislang stammen nur etwa 3% des zwischen Rhein und Weser verbrauchten Stroms aus Solarenergie. Im größten Bundesland mit seinen elf Millionen Dächern sind 280.000 Photovoltaik-Anlagen installiert. 17.300 Anlagen waren 2019 hinzugekommen, 5200 mehr als im Vorjahr.
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„Klimafreundliche Konjunkturmaßnahmen sind jetzt die richtige Antwort auf die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Coronakrise", meinte Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW) an diesem Montag (23. März 2020) gegenüber der Redaktion. Erneuerbare Energien sorgten für regionale Wertschöpfung, Jobs und Milliardeninvestitionen. "NRW sollte sich also auch in Berlin dafür stark machen, dass wir alle Maßnahmen ergreifen, um den Ausbau von Solar- und Windenergie voranzutreiben“, forderte Mildenberger.