Essen. Deutsche Bank und Postbank wollen offenbar jede fünfte Filiale schließen. NRW könnte das hart treffen. Auch andere Institute schließen Filialen.
Das Filialsterben bei den Banken geht weiter. Bei der Deutschen Bank, zu der auch die Postbank gehört, stehen einem Medienbericht zufolge bundesweit 200 bis 300 Geschäftsstellen auf der Streichliste. Die Commerzbank hat angekündigt, 200 Filialen und damit jede fünfte zu schließen. Auch die Sparda-Bank West will in NRW 43 Geschäftsstellen aufgeben.
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Die Deutsche Bank steht seit Jahren wegen teurer Rechtsstreitigkeiten und wegbrechender Einnahmen unter Druck. Konzernchef Christian Sewing hat Deutschlands größter Privatbank deshalb eine Radikalkur verordnet. Dazu gehört auch ein Sparprogramm, das die Kosten bis zum Jahr 2022 allein im Vertrieb um 200 Millionen Euro senken soll. Um das Ziel zu erreichen, denkt die Deutsche Bank auch über Filialschließungen nach.
„Wir werden unser stationäres Netz noch einmal unter die Lupe nehmen und weiter optimieren. Wir sind dazu mit den Arbeitnehmervertretern in Gesprächen“, sagte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Zur „Anzahl von Filialzusammenlegungen und Standorten“ könne man derzeit noch keine Angaben machen. Man stehe erst am Anfang des Prozesses.
Deutsche Bank mit 150 Filialen in NRW
Das „Manager Magazin“ dagegen berichtet ohne Angaben von Quellen, dass bei der Deutschen Bank und bei der Postbank 200 bis 300 Filialen auf der Schließungsliste stehen. Das wäre jeder fünfte Standort. Die Deutsche Bank betreibt bundesweit rund 500 Filialen, davon 150 in Nordrhein-Westfalen. Die Postbank ist mit gut 800 Niederlassungen vertreten. Eine Zahl für NRW gibt es nach Angaben eines Sprechers nicht.
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Nach jahrelanger Hängepartie bei der Integration der Postbank, die bereits im Jahr 2008 von der Deutschen Bank übernommen worden war, sollen beide Institute nun eine gemeinsame IT-Plattform erhalten. Das hat zur Folge, dass Kunden beider Institute Basisdienstleistungen wie Überweisungen, Ein- und Auszahlungen in Filialen beider Ketten erledigen können sollen.
Überweisungen auch in Post-Partner-Filialen
Nach Angaben eines Sprechers soll es künftig auch möglich sein, für diese Dienstleistungen auch alle 3300 Post-Partner-Filialen, die in Lotto-Annahmestellen, Blumenläden oder Schreibwarengeschäften untergebracht sind, nutzen zu können. Für Kunden der Deutschen Bank soll das bereits ab Mitte des kommenden Jahres möglich sein. In der Planung sind auch Zusammenlegungen von Zweigstellen von Postbank und Deutscher Bank.
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Die beiden Geldhäuser sind nicht die einzigen, die Filialen schließen, um wegen der anhaltenden Zinsflaute wegbrechende Einnahmen zu kompensieren. Auch Sparkassen, Volks- und Genossenschaftsbanken geben Standorte auf. Dazu hat sich auch die Commerzbank entschlossen, die sich von 200 ihrer 1000 Geschäftsstellen trennen will. In Nordrhein-Westfalen sollen die Konsequenzen eher „moderat“ ausfallen. hatte NRW-Chef Mario Peric vor vier Wochen im Gespräch mit unserer Redaktion angekündigt. Aktuell betreibt die Commerzbank 260 Filialen in NRW – 110 mehr als der Marktführer Deutsche Bank.