Düsseldorf. Der Plan der Lufthansa, eine neue Billigmarke für Langstrecken an den Start zu bringen, wirft Fragen zur Zukunft am Flughafen Düsseldorf auf.
Die Lufthansa, Deutschlands größte Airline, hat sich längst aus dem Langstrecken-Geschäft ab Düsseldorf verabschiedet. Direktflüge von dort etwa nach Florida, Miami, New York oder Havanna bietet der Konzern nur noch über seine Billigtochter Eurowings an. Im kommenden Jahr soll sich Eurowings nun ganz aus dem offenbar defizitären Geschäft mit dem Übersee-Verkehr verabschieden. Die neue Billigmarke der Lufthansa, deren Name noch nicht feststeht, soll Fernflüge allein von den großen Drehkreuzen Frankfurt und München aus anbieten. Diese Entscheidung gibt Befürchtungen Nahrung, dass der Lufthansa-Konzern künftig kaum noch Langstreckenflüge von Düsseldorf aus anbieten könnte.
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Eurowings ist für den Airport der Landeshauptstadt die mit Abstand wichtigste Fluggesellschaft. Nach eigenen Angaben hat sie mehr als 40 Flugzeuge in Düsseldorf stationiert. Darunter seien auch vier Langstrecken-Flieger, deren betriebliche Verantwortung bereits auf die Mutter Lufthansa übergegangen sei, wie eine Eurowings-Sprecherin im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte. „So ist und bleibt Düsseldorf mit Topdestinationen wie New York über zahlreiche Direktflüge verbunden“, sagte die Unternehmenssprecherin. „Düsseldorf ist und bleibt einer der wichtigsten Standorte für Eurowings sowie die gesamte Lufthansa Group.“
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Der Flughafen Düsseldorf selbst wollte sich zu den Umstrukturierungen bei der Lufthansa nicht äußern. Wie die Eurowings verweist aber auch er auf die große Bedeutung des Airports. „Der Standort Düsseldorf ist für die Lufthansa Group auch deshalb so wichtig, weil er eines der größten Einzugsgebiete in Europa“ habe, sagte ein Flughafen-Sprecher. Die Lufthansa jedoch wollte sich nicht zum Standort Düsseldorf äußern. Die Eurowings-Sprecherin verweist darauf, dass der Airport „mit über 18 Millionen Menschen das zweitgrößte europäische Einzugsgebiet“ habe und überdies ein „starker Wirtschaftsstandort“ mit zahlreichen Dax-Konzernen sei.