Bochum. . Mieterschützer planen eine Sammelklage gegen den Immobilienkonzern Vonovia vor. Sie werfen ihm Fehler bei Nebenkosten-Abrechnungen vor.

Im Streit um Nebenkosten-Abrechnungen des Bochumer Immobilienkonzerns Vonovia planen Mietervereine einem Medienbericht zufolge eine Sammelklage. Die Verbände bereiteten eine Musterfeststellungsklage gegen Vonovia vor, sagte der Geschäftsführer des Mietervereins München dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Kunden werfen dem Unternehmen immer wieder vor, dass es Dienstleistungen in die Nebenkosten-Abrechnung schreibe, die gar nicht oder nicht in der Intensität erbracht worden seien. Deshalb ist es bereits zu mehreren Gerichtsverfahren gekommen. Mietervereine werfen Vonovia vor, mit Nebenkosten Profit zu machen.

Vonovia spricht von „marktüblichen Preisen“

Der Dax-Konzern weist die Anschuldigung zurück. „Einen Großteil der Nebenkosten können wir als Unternehmen nicht beeinflussen. Hier sprechen wir zum Beispiel von Heizung, Warmwasser und Strom“, sagte eine Sprecherin. Sie hingen vom individuellen Verbrauch der Mieter ab.

Leistungen wie Hausmeister, Gartenpflege und Gebäudereinigung, die Vonovia selbst anbiete, stelle das Unternehmen der Sprecherin zufolge zu „marktüblichen Preisen“ zur Verfügung. Vonovia verwaltet knapp 400.000 Wohnungen.

Für das Abrechnungsjahr 2016 erstellte Vonovia nach eigenen Angaben rund 715.000 Betriebs- und Heizkostenabrechnungen. Darauf habe der Konzern 60.000 Kundenreaktionen erhalten. Aktuell liege die Einspruchsquote bei rund fünf Prozent.