Essen. . Minister Laumann und Thyssenkrupp-Vorstand Burkhard starten Ruhrkonferenz zur Arbeit. Flächenmangel und Industrie-Akzeptanz als größte Themen.

Mit Thyssenkrupp als Partner hat nun auch die Arbeitsgruppe „Arbeit“ ihre Ruhrkonferenz begonnen. Landesminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Thyssenkrupp-Personalvorstand Oliver Burkhard sammelten am Montag in der Essener Zentrale des Dax-Konzerns Ideen von rund 200 Experten ein.

„Wir wollen hier Potenziale identifizieren. Das Ruhrgebiet darf nicht länger unter Wert verkauft werden“, sagte Laumann. Deshalb gehe es in der Ruhrkonferenz auch darum, die Stärken des Reviers zu betonen. Etwa die hohe Dichte der Fachhochschulen und die gelebte Tradition guter Sozialpartnerschaft.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann
NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann © Hendrik Schulz

Die reklamiert auch Thyssenkrupp für sich. Konzernvorstand Burkhard betonte zudem den Wert guter Ausbildung und organisierter Innovation wie in der konzerneigenen „TK Garage“. Diese und weitere Kompetenzen wolle man in die Ruhrkonferenz einbringen.

Burkhard nannte den Mangel an Gewerbeflächen als wichtigen Ansatzpunkt. Hier könnten Unternehmen, die Flächen besitzen, helfen. „Wir brauchen nicht nur Gewerbe-, sondern auch Industrieflächen“, sekundierte Laumann. Schließlich dürften im Ruhrgebiet nicht nur Logistik-Arbeitsplätze entstehen.

Thyssenkrupp-Vorstand Oliver Burkhard will die Ruhrkonferenz so lange begleiten, „wie es gewünscht wird“, sagte er unserer Redaktion.
Thyssenkrupp-Vorstand Oliver Burkhard will die Ruhrkonferenz so lange begleiten, „wie es gewünscht wird“, sagte er unserer Redaktion. © Ulrich Hufnagel

Nach dem halbtägigen Forum „Zukunftswert Arbeit“ äußerte sich das Tandem zufrieden. „Die Ideen der Experten reichen für drei Ruhrkonferenzen“, sagte Burkhard unserer Redaktion. Er wolle nun dabei helfen, daraus konkrete Projekte zu entwickeln, er werde die Ruhrkonferenz so lange aktiv begleiten, „wie es gewünscht wird“.

„Der große Flächenbedarf, Defizite in der Weiterbildungslandschaft und die Frage, wie Industrie und Wohnen nebeneinander funktionieren können, waren die großen Themen. Wir werten die Ideen nun zügig aus“, sagte Laumann. Es sei deutlich geworden, dass die Akzeptanz für Gewerbe und Industrie als Nachbarn von Wohngebieten „nicht mehr überall so ist, wie sie es mal war“. Gute Arbeit und gutes Wohnen müssten aber zusammen gedacht werden.

Auf die Frage, was ihn zuversichtlich stimme, dass seine Arbeitsgruppe im Rahmen der bisher wenig konkret gewordenen Ruhrkonferenz Ergebnisse liefere, sagte Laumann: „Dass Olli und ich es machen.“ Bis Ende 2019 werde er dem Kabinett konkrete Leitprojekte vorlegen.