Mülheim. Der Röhrenhersteller Vallourec will sich von seinem Werk in Düsseldorf-Reisholz trennen und 600 Arbeitsplätze in NRW abbauen.

Der französische Stahlröhren-Hersteller Vallourec plant tiefe Einschnitte in seinen vier NRW-Werken, die früher zum Mannesmann-Konzern gehörten.

Ulrich Menne, Deutschlandchef von Vallourec, erklärte im „Kölner Stadtanzeiger“, dass er einen Käufer für das Kesselrohr-Werk in Düsseldorf-Reisholz mit seinen rund 500 Mitarbeitern suche. Vallourec wolle sich vom Kohlekraftwerksbau trennen, sagte er. Überdies will das Unternehmen nach Mennes Angaben rund 600 Stellen in NRW abbauen. „Dies ist teilweise durch Vorruhestandsregelungen und geregelte Einzelfälle bereits geschehen“, sagte Menne. 160 Arbeitsplätze stünden aktuell noch zur Disposition.

900 Mitarbeiter im Rohrkontiwalzwerk in Mülheim

Neben dem Standort in Reisholz betreibt Vallourec das Rohrkontiwalzwerk in Mülheim, das nahtlose Stahlrohre insbesondere für Ölpipelines herstellt. Nach Angaben auf der Homepage des Unternehmens sind rund 900 Mitarbeiter am Standort in Mülheim tätig. Inwieweit das Werk vom Arbeitsplatzabbau betroffen sein wird, blieb am Abend zunächst unklar. Vallourec war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Neben Mülheim und Reisholz ist der Konzern mit zwei Walzstraßen in Düsseldorf-Rath vertreten. Dort arbeiten 1600 Beschäftigte.

Der Stahlhersteller Vallourec war im Jahr 1997 ein Joint Venture mit den Mülheimer Mannesmannröhren-Werken eingegangen, an dem die Franzosen mit 55 Prozent die Mehrheit hielten. Seit 2005 hält Vallourec alle Anteile am Unternehmen.

Nach Mennes Angaben zeigten die Sparprogramme der vergangenen Jahre erste Erfolge. Der operative Gewinn (Ebitda) sei 2018 auf 150 Millionen Euro gestiegen – nach nur zwei Millionen Euro im Vorjahr.