Ruhrgebiet. . Die Preisexplosion bei den Baupreisen könnte sich durch Sand-Engpässe weiter verstärken. Kieswerke am Niederrhein bangen um ihre Zukunft.

Die explodierenden Baupreise könnten in Zukunft weiter steigen. Unternehmen und Verbände warnen vor dem Hintergrund des anhaltenden Baubooms vor Engpässen bei der Förderung von Sand und Kies für die Herstellung von Beton.

Nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank sind die Baupreise im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent gestiegen. „Offenbar konnten die Bauunternehmen angesichts der außerordentlich guten Auftragslage in der Branche ihre Margen beträchtlich ausweiten“, schreibt die Notenbank in ihrem Februar-Bericht. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung sind die Baupreise seit 2005 sogar um 33 Prozent gestiegen. Als Gründe nennt das DIW verschärfte Bauvorschriften, aber auch das immer knapper werdende Bauland.

Bau von Studentenwohnheim in Bochum gestoppt

Wegen der steigenden Kosten ist der geplante Bau eines Studentenwohnheims in der Bochumer Innenstadt gestoppt worden. Seit Planungsbeginn seien „die Baupreise um 20 Prozent angestiegen“, sagte Andreas Junius, Geschäftsführer des Investors Basecamp Student GmbH.

13 Produzenten von Kies und Sand, die sich zum Bündnis „Zukunft Niederrhein“ vereint haben, warnen vor einer Preisspirale. Durch den Entwurf zum Regionalplan sehen sie bis zu 22 Werke in ihrer Existenz bedroht. „Innerhalb von zehn Jahren würden zehn Millionen Tonnen Kies und Sand wegfallen. Das kann die Bauindustrie nicht verkraften“, sagte Christian Strunk, Geschäftsführer der Weseler Firma Hülskens, der WAZ. Betonhersteller leiden nach eigenen Angaben schon jetzt unter Sand-Engpässen und steigenden Preisen.

Der Regionalverband Ruhr, der den Regionalplan aufstellt, weist die Kritik zurück. Die ausgewiesenen Flächen reichten nach Angaben von Chefplaner Martin Tönnes für die nächsten 25 Jahre.