Essen. . Der Essener Sicherheitsdienstleister Kötter hat sein Wachstum gedrosselt und will künftig verstärkt in Digitalisierung investieren.

Der Essener Sicherheitsanbieter Kötter ist im vergangenen Jahr langsamer gewachsen als zuvor. Mit seinen Bereichen Sicherheitsdienstleistungen, Reinigung und Zeitarbeit kam das Familienunternehmen auf einen Umsatz von 540 Millionen Euro, rund neun Millionen Euro weniger als 2017. Die Zahl der Mitarbeiter ging leicht auf 18.500 zurück. Als Hauptgrund für das leichte Minus bei Umsatz und Beschäftigung nannte ein Sprecher den Verkauf der Geldtransport-Sparte. Anfang 2018 hatte Kötter den Bereich mit rund 800 Mitarbeitern an den schwedischen Wettbewerber Loomis abgegeben.

Gesellschafter Friedrich P. Kötter sprach von einer „Normalisierung“ der Wachstumsgeschwindigkeit seines Familienunternehmens. „Wir haben uns in einem äußerst schwierigen Marktumfeld, das von immer massiverem Wettbewerbs- und Preisdruck getrieben wird, weiter erfolgreich behauptet“, erklärte Kötter. Das langsamere Wachstum sei nötig, um unser gesundes wirtschaftliches Fundament dauerhaft zu sichern und unsere Strukturen -zukunftsfest zu machen“, so der Unternehmer. Kötter: „Auch wenn punktuelle Zukäufe immer eine Option sind, wollen wir auch in Zukunft primär organisch wachsen.“

Umsatz stieg in fünf Jahren um 6,6 Prozent

Zuletzt hatten die Essener 2018 im vergangenen Jahr die Arndt-Gruppe aus Fürth übernommen. Der Sicherheitsdienstleister mit seinerzeit bundesweit rund 1000 Mitarbeitern kam auf einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro. Mit ihm verschaffte sich Kötter einen besseren Marktzutritt in Süddeutschland. In den zurückliegenden fünf Jahren steigerte das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Umsatz im Schnitt um 6,6 Prozent und die Zahl der Beschäftigten um 2,6 Prozent.

Die Kötter-Gruppe kündigte am Montag an, künftig verstärkt in die Digitalisierung zu investieren. Friedrich P. Kötter erneuerte seinen Appell an die Politik, mehr Tempo bei Investitionen in Verkehrsinfrastruktur und Breitbandausbau, Abgabenentlastung und Bürokratieabbau zu machen. „Geht es hier nicht voran, gefährdet all dies in Kombination mit der schwächer werdenden Konjunktur die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland“, warnte der 52-Jährige.