Essen. . Die Bahn sucht vor allem Lokführer, Zug-Instandhalter und Servicepersonal. Der Kampf um die Arbeitskräfte nimmt an Schärfe zu.

Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen 2800 neue Mitarbeiter einstellen. Das kündigte sie am Mittwoch in einer Mitteilung auf ihrer Internetseite an. 2018 habe man 3300 Mitarbeiter eingestellt, hieß es.

Die Bahn tut sich wie viele Verkehrsträger seit Jahren schwer, genügend Nachwuchs zu rekrutieren. Aktuell sucht sie in NRW vor allem Zug-Instandhalter, hier sind 690 Stellen zu besetzen, und Lokführer, von denen im Jahresverlauf 220 gebraucht werden. Hin zu kommen rund 200 Fahrdienstleiter und 160 Servicekräfte in den Zügen.

Kampf um Arbeitskräfte auf Straße und Schiene

Neben mehr Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur seien auch mehr Mitarbeiter ein Schlüssel zum Erfolg der „Agenda für eine bessere Bahn“, sagte Personalvorstand Martin Seiler. Bundesweit will das Staatsunternehmen in diesem Jahr rund 22.000 Stellen besetzen. Das wird alles andere als leicht, denn die Fachkräfte werden gerade im Transportgewerbe sowohl auf der Schiene als auch auf der Straße knapp.

Das gipfelte gerade erst in einem Streit zwischen der DB Regio und dem britischen Privatbahnbetreiber National Express um das Zugpersonal auf der Strecke RE 5. Die Staatsbahn wirft der Privatkonkurrenz vor, ihre Lokführer abzuwerben. Die Briten verteidigten ihr Vorgehen damit, den Betrieb der von ihnen übernommenen Strecke zum Stichtag 9. Juni garantieren zu wollen. Zudem würden Spediteure Lokführer viel aggressiver, nämlich mit Abwerbeprämien von bis zu 5000 Euro ködern.

Auch Bahn-Personalchef Seiler ist bewusst, wie hart der Kampf um die Köpfe geworden ist: „Einstellungen in diesem Umfang sind enorm, noch dazu auf dem aktuell sehr umkämpften Arbeitsmarkt.“ Eine Maßnahme ist die Steigerung der Ausbildungskapazitäten um ein Drittel. Die Deutsche Bahn setzt inzwischen auch auf Castings an Bahnhöfen und in Zügen.