Essen. . Die Umweltorganisation BUND warnt vor brennenden Bergbauhalden in NRW. Es geht auch um Standorte in Gladbeck, Gelsenkirchen und Dinslaken.

Flöz- und Haldenbrände sind bislang vor allem aus Indien und China bekannt. Doch auch in NRW gibt es brennende Bergbauhalden. „In der Diskussion um die Ewigkeitslasten des Bergbaus tauchten die Gefahren durch brennende Bergehalden bislang kaum auf“, sagt Dirk Jansen von der Umweltorganisation BUND. Er verweist auf zehn Halden mit Schwelbränden. „Dort werden unbekannte Mengen schädlicher Gase freigesetzt.“

Jansen beruft sich auf eine Antwort der Bezirksregierung Arnsberg auf eine BUND-Anfrage. Demnach wurden bei sieben Bergehalden im Ruhrgebiet sowie bei zwei Halden im Aachener und einer im Ibbenbürener Revier sogenannte Warmbereiche entdeckt. An der Bergehalde Graf Moltke in Gladbeck sei eine Maximaltemperatur von 260 Grad gemessen worden, an der Dinslakener Halde Wehofen-West knapp 200 Grad. Auch in Gelsenkirchen habe es an den Standorten Rheinelbe und Rungenberg mit 60 beziehungsweise 66 Grad Auffälligkeiten gegeben.

Messungen zur Belastung der Luft

Auf den Halden liege Steinkohle, die sich unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden könne, erklärte Jansen. Die RAG bestätigte, es handle sich um ein Problem, „das alle ehemaligen Bergbaubetreiber haben“. Die betroffenen Halden stünden unter Aufsicht der Bergbaubehörde, es gebe regelmäßige Messungen. Gleichzeitig versuche die RAG, den Halden Sauerstoff zu entziehen – etwa durch das Einspritzen von Baustoffen oder Wasser. Dabei habe es bereits Fortschritte gegeben.

Die Luftbelastung in der Nähe der Halden werde zwar regelmäßig gemessen, es fehle aber eine Gesamtbilanz der Emissionen pro Halde, kritisiert der BUND. Die RAG müsse die Brandherde schnellstmöglich löschen und die Flächen sanieren.