Essen. . An vielen Warenhaus-Standorten hat es Betriebsversammlungen gegeben: Die Karstadt-Mitarbeiter machen vor der Fusion mit Kaufhof Druck.

Wegen Versammlungen der Beschäftigten blieben die Türen von Karstadt und Kaufhof am Dienstag mancherorts zeitweilig geschlossen. „Unseren Informationen zufolge hat es an so gut wie allen Karstadt-Standorten Betriebsversammlungen gegeben. Auch Kaufhof hat sich beteiligt“, berichtete Karstadt-Gesamtbetriebsratschef Jürgen Ettl im Gespräch mit unserer Redaktion.

Auch in der Essener Unternehmenszentrale hatten die Arbeitnehmervertreter die Belegschaft zu einem Treffen eingeladen. Nach Angaben von Teilnehmern äußerte sich Karstadt-Personalchef Miguel Müllenbach zur aktuellen Situation vor dem geplanten Zusammenschluss mit Kaufhof. Zwar haben die Wettbewerbshüter bereits grünes Licht gegeben, unterschrieben sind die Verträge für einen Zusammenschluss der beiden größten deutschen Warenhausketten aber noch nicht. Derzeit läuft das für die Branche wichtige Weihnachtsgeschäft.

„Wir erwarten ein Signal der Geschäftsführung“

„Obwohl es nun grünes Licht des Kartellamts für die geplante Warenhaus-Fusion gibt, sind noch viele Fragen offen. Ich denke beispielsweise ans künftige Filialnetz, Standortfragen und die Zukunft der Arbeitsplätze“, sagte Jürgen Ettl. „Wir fordern daher mehr Transparenz der Unternehmensleitung. Eine Sanierung auf Kosten der Beschäftigten ist mit uns nicht zu machen. Wir erwarten ein Signal der Geschäftsführung, bei dem klar wird, dass die Interessen der Beschäftigten bedacht werden.“

Unklar ist nach wie vor auch, ob Essen oder Köln Sitz der neuen Konzernzentrale wird. „Wir kämpfen weiterhin für den Standort Essen“, betonte der Essener Karstadt-Betriebsratschef Arno Leder.