Düsseldorf. NRW-Agrarministerin Heinen-Esser will sich angesichts der Ernterückgänge an möglichen Hilfen beteiligen. Mais-Bauern rechnen mit hohen Einbussen.
NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hat angesichts der Ernterückgänge in Nordrhein-Westfalen eine Beteiligung an möglichen Bund-Länder-Hilfen in Aussicht gestellt. Bei Grünland, Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln sehe die Situation schlecht aus, erklärte die Ministerin am Montag in Düsseldorf. "Das Land ist bereit, sich an gemeinsamen Hilfsmaßnahmen zu beteiligen", sagte Heinen-Esser mit Blick auf mögliche Hilfen von Bund und Ländern.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte angekündigt, am Mittwoch zu entscheiden, ob eine bundesweite Notsituation vorliegt. Dann würden Bund und Länder über mögliche Finanzhilfen beraten. "Ziel muss es sein, den unmittelbar in ihrer Existenz bedrohten Betrieben zu helfen", sagte Heinen-Esser.Mais kann nach Ministeriumsangaben in diesem Jahr nur auf gut entwickelten Feldern in NRW als Körnermais geerntet werden.
Bis zu 75 Prozent Ernte-Rückgänge
Manche rechneten mit Rückgängen von bis zu 75 Prozent. Die Landwirte könnten einen großer Teil nur noch als Silomais ernten, der später als Futtermittel oder als Biogassubstrat diene. Während die Bauern mit Frühkartoffeln den Angaben zufolge noch gute Ernten erzielen konnten, werden für die mittelfrühen und späten Kartoffeln deutliche Einbußen erwartet.
Auch interessant
Ohne zusätzliche Beregnung könne sich der erwartete Ertrag halbieren. Auf den Grünlandflächen hätten die Bauern einen sehr guten ersten und größtenteils zufriedenstellenden zweiten Ertrag einfahren können. Danach habe die Trockenheit zu einem weitgehenden Wachstumsstillstand geführt, so dass kaum noch Wiederaustrieb und Zuwachs erfolgt sei, hieß es weiter.
Tiere können nicht auf Flächen weiden
Zudem könnten Tiere nicht auf den Flächen weiden, was im Winter zu teilweise extremer Futterknappheit führen könne. Bei den Getreideerträgen steht NRW nach Heinen-Essers Worten im Ländervergleich noch gut da.
Auch interessant
Mit rund 3,6 Millionen Tonnen Getreide ohne Körnermais wurde laut dem statistischen Landesamt fast 13 Prozent weniger Ernte eingefahren als im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2017. Das Ministerium ordnet den Rückgang als ähnlich niedrige Erträge wie 2016 und 2017 ein, als es ebenfalls schlechte Witterungsbedingungen gegeben habe. (epd)