Essen. . Die trübe Jahreszeit kann auch gut für einen Check bestehender Verträge genutzt werden. Das kostet zwar Zeit und macht den meisten Menschen wenig Spaß, doch dafür winkt ein Lohn: Sie können Geld sparen - bei Strom, Autoversicherung oder Krankenkasse.

Die trübe Jahreszeit kann auch gut für einen Check bestehender Verträge genutzt werden. Das kostet zwar Zeit und macht den meisten Menschen wenig Spaß, doch dafür winkt ein Lohn. Diese Policen sollten sie prüfen.

Stromversorger wechseln

Die Zeitschrift Finanztest hat in ihrem jüngsten Preisvergleich in Essen die größten Unterschiede zwischen dem Grundversorger und günstigeren Konkurrenten gefunden. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5500 Kilowattstunden kann in Essen 321 Euro sparen, wenn er statt der Grundversorgung einen anderen Tarif wählt.

Selbst wenn der Kunde schon innerhalb des Unternehmens auf einen günstigeren Vertrag umgestiegen ist, lassen sich die Kosten noch einmal um 170 Euro senken. Diese Aussicht sollte den Aufwand rechtfertigen, einmal genau in die Unterlagen zu schauen. Der Wechsel selbst funktioniert in der Regel problemlos. Der Kunde sucht sich einen neuen Lieferanten, der die Kündigung des alten gleich mit erledigt.

Günstigere Kfz-Versicherung

Ein wichtiger Termin steht am Monatsende an. Bis zum 30. November können Autoversicherungen gekündigt werden. Alljährlich staunen die Autofahrer im Herbst über die großen Preisunterschiede bei der Kfz-Haftpflicht. Da die Tarife alle zwölf Monate an die Unfallstatistik oder -wahrscheinlichkeit angepasst wird, rückt die Sparte ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Botschaft ist stets gleich.

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Für gleiche Leistungen bezahlen die Kunden beim teuersten Anbieter im Extremfall ein paar Hundert Euro mehr als beim günstigsten. In diesem Jahr ermittelte das Institut für Versicherungswirtschaft eine durchschnittliche Spannbreite der Tarife von 1338 Euro. Nach Angaben der Forscher könnten viele Autofahrer sehr viel sparen, wenn sie sich eine andere Versicherung suchen.

Die Verträge laufen in der Regel am Jahresende aus. Die Kündigungsfrist beträgt einen Monat. Im Internet gibt es eine Reihe von Vergleichsportalen, auf denen die Preise der verschiedenen Haftpflichtversicherer abgerufen werden können. Ist ein günstigerer Tarif gefunden und ein neuer Vertrag darüber abgeschlossen, muss noch das Kündigungsschreiben losgeschickt werden.

Es sollte die Versicherungsnummer und das Fahrzeugkennzeichen sowie die Bitte um eine schriftliche Bestätigung enthalten und das Vertragsende zum 31. Dezember schriftlich fixieren. Am sichersten ist es, den Brief per Einschreiben mit Rückschein an die Versicherung zu schicken. Der Nachweis, eine Mail oder ein Fax versandt zu haben, fällt im Streitfall schwer. Die Kündigung muss am 30. November bei dem Unternehmen eingegangen sein, also rechtzeitig vorher losgeschickt werden.

Veraltete Versicherungen

Wenn der Ordner mit den Verträgen schon einmal auf dem Tisch liegt, ist auch ein Blick auf die weiteren Versicherungspolicen ratsam. „Lieber vorher reinschauen als hinterher ärgern“, sagt der Versicherungsexperte der Stiftung Warentest, Michael Nischalke. Das gilt insbesondere, wenn sich die Lebenssituation ändert, zum Beispiel Kinder dazu gekommen sind. Der Kunde sollte nachschauen, ob die Haftpflichtversicherung auch für durch Kleinkinder verursachte Schäden aufkommt. Tut sie es nicht, ist ein Wechsel angezeigt. Denn viele Unternehmen halten passende Tarife für jede Lebenslage bereit.

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Nischalke rät auch zu einer regelmäßigen Überprüfung der Policen. Denn der harte Wettbewerb in der Branche sorgt für ständige Leistungserweiterungen. Nach ein paar Jahren gibt es daher bessere Angebote in etwa zum selben Preis. Die Kündigung der meisten Versicherungen ist nicht an einen bestimmten Tag im Jahr gekoppelt. Meist gilt eine dreimonatige Frist vor dem Vertragsstichtag. Im Idealfall ergibt die Überprüfung aber, dass alles bestens geregelt ist. „Man muss nicht jedem noch besseren Angebot hinterherhecheln“, rät der Experte.

Günstigere Krankenkasse

Bei den gesetzlichen Krankenkassen können die Mitglieder nur selten sparen. Manche Kassen schütten zwar Prämien aus, wenn es ihnen finanziell besonders gut geht. Doch das allein ist nach Ansicht der Expertin Sabine Baierl-Johna von Stiftung Warentest noch kein guter Grund zu wechseln. Doch auch hier kann ein Vergleich der Angebote etwas bringen. Denn die medizinisch notwendige Versorgung leisten zwar alle Krankenkassen im selben Umfang. Das macht rund 95 Prozent der Gesamtleistung aus.

Bei den restlichen fünf Prozent haben die einzelnen Kassen aber Spielräume. Sie finanzieren zum Beispiel Gesundheitskurse, geben Zuschüsse zu sportmedizinischen Untersuchungen oder osteopathischen Behandlungen. Wenn solche Zusatzleistungen für einen Versicherten infrage kommen, kann sich der Wechsel der Kasse lohnen. An den Kosten ändert sich dadurch nichts. Die Beiträge zur Krankenversicherung sind gesetzlich festgeschrieben.