Berlin. Service-Nummern kosten Kunden oft nicht nur Geduld, sondern auch Gebühren für lange Warteschleifen. Am 1. Juni treten schärfere Schutzregeln dagegen in Kraft. Zulässig sind Warteschleifen dann nur noch bei Gratis-Nummern oder für Anrufe mit normalen Ortsvorwahlen. Die Grünen warnen aber vor Lücken.
Mit überteuerten Telefon-Warteschleifen soll nach Worten von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) zum 1. Juni Schluss sein. "Die Telekommunikationsbranche hatte mindestens acht Monate Zeit, sich umzustellen", sagte Aigner der Nachrichtenagentur dpa. Anrufer sollten für eine Nichtleistung auch nicht zahlen müssen. Am kommenden Samstag tritt die zweite Stufe einer gesetzlichen Neuregelung in Kraft. Zulässig sind Warteschleifen dann nur noch bei Gratis-Nummern oder für Anrufe mit normalen Ortsvorwahlen. Gestattet bleiben sie auch, wenn für den Anruf ein Festpreis berechnet wird.
Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn sagte der dpa, die Regelung gehe in die richtige Richtung, da horrende Kosten nicht mehr möglich seien. Sie wies darauf hin, dass Dialog-Ansagen mit einem Auswahlmenü aber weiterhin etwas kosten könnten. Dies sei "eine große Lücke, die die vielen schwarzen Schafe in der Branche ausnutzen werden".
Teure Warteschleifen sind schon lange ein Ärgernis
Verbraucherschützer beklagen seit längerem, dass in Warteschleifen von Servicenummern mit Vorwahlen wie 0180 oder 0900 teils Kosten von mehreren Euro zusammenkommen. Seit 1. September gilt bereits eine Übergangsregelung, wonach die ersten zwei Minuten einer Warteschleife kostenlos sein müssen. Die Änderungen sind Teil einer Reform des Telekommunikationsgesetzes, die 2012 beschlossen worden war.
Aigner sagte, es sei zu hoffen, dass Warteschleifen künftig auch weniger Zeit kosteten. "Entscheidend ist, welchen Gegenwert man etwa bei einer Service-Hotline erhält." Stimmen müsse die Dienstleistung, für die man bezahle. (dpa)