Essen. Plötzlich tropft das Wasserrohr. Oder die Stromleitung leitet keinen Strom mehr. Oder der edle Pseudo-Holzfußboden sieht gar nicht mehr edel aus. Ruft man den Handwerker? Das kann richtig teuer werden - besonders, weil so etwas gefühlt immer am Wochenende passiert. So können Sie sich selbst helfen.

Handwerker sind teuer. Manche Reparaturen im Haus oder in der Wohnung können Sie aber mit einfachen Mitteln auch selber erledigen. Mit der richtigen Anleitung können das sogar Ungeübte. Die Experten von Stiftung Warentest haben die wichtigsten Heimwerker-Tipps in drei Ratgeber-Büchern zusammen gefasst. Drei Lösungsvorschläge für den Alltag.

1. Eine angebohrte Stromleitung reparieren
Der Klassiker. Die Bohrmaschine läuft, der Bohrer schraubt sich in die Wand – dann ein Knall, Dunkelheit, Stille: Sie haben soeben eine Stromleitung getroffen. In den meisten Fällen lässt sich das wieder reparieren. Neben der Verlegung einer Ersatzleitung ist das die Lösung: Sie bauen eine Abzweigdosen in die Wand ein und verbinden die durchgetrennte Leitung mit Lüsterklemmen.

So geht es: Zeichnen Sie an der Schadensstelle den Umfang der Dose auf die Wand. Unbedingt beachten: Vor dem Freilegen der Leitung die Sicherung abschalten. Meißeln Sie die Wand vorsichtig auf und durchtrennen Sie die beschädigte Leitung mit einem Seitenschneider – genau dort, wo der Bohrer sie getroffen hat. Drücken Sie in der Dose die Öffnungen für die Leitungsenden heraus, setzen Sie die Dose in die Wand ein und Gipsen Sie sie ein. Legen Sie die Adern der Leitungsenden frei (etwa fünf Millimeter abisolieren). Verbinden Sie die Enden mit Lüsterklemmen, nehmen Sie dabei so viele Klemmen wie die Leitung Adern hat. Verbinden Sie jeweils die Adernenden mit der entsprechenden Farbe.
Tipp: Leitungssuchgeräte helfen beim Bohren in der Wohnung. Verlassen Sie sich jedoch nicht auf die Anzeige und halten Sie beim späteren Bohren einen großzügigen Sicherheitsabstand. Machen Sie bei Bau oder Renovierungsarbeiten vor dem Verputzen der Wände Fotos von den geschlitzten Wänden und legen Sie die Bilder zu Ihren Unterlagen. So können Sie später Leitungsverläufe nachverfolgen.

2. Erste Hilfe bei kleineren Wasserrohrbrüchen 

Zufällig entdeckt: Im Keller tröpfelt ein auf Putz liegendes Wasser- oder Heizungsrohr. Eine provisorische Notreparatur ist relativ einfach.

So geht es: Ist die Rohrverschraubung undicht oder hat ein Kupferrohr ein kleines Loch, können Sie den Schaden mit Flüssigmetall oder mit Epoxidharzkleber vorerst abdichten. Die Stelle vorher anschleifen.
Ein nützliches Hilfsmittel ist ein Stück Fahrradschlauch. Das Gummi um die beschädigte Stelle legen, mit einem dünnen Blech umwickeln und das Ganze mit einem Draht und per Kneifzange fest verdrillen. Noch besser ist ein Stück aufgeschnittener Gartenschlauch, der um das Rohr gelegt und mit Rohrschellen befestigt wird.

Für beide Provisorien gilt laut Stiftung Warentest: An der professionellen Reparatur führt kein Weg vorbei.

3. Ein Stück Parkett oder Laminat austauschen 

Die Party war lang, der nächste Morgen bitter: Auf dem Holzfußboden entdecken Sie tiefe Kratzer. Gut zu wissen: Bei schwimmend verlegten Fertigparkett oder Laminatboden können Sie einzelne Elemente austauschen.

So geht es: Die beschädigte Stelle wird mit etwa zwei Zentimeter Abstand zu den Außenkanten des Brettes herausgesägt. Ideal ist dabei eine Schattenfugenfräse (erhältlich im Werkzeugverleih). Lösen Sie die verbleibenden Randstreifen und säubern Sie Nut und Feder von Leimresten.
Um das Reparaturelement in die Öffnung einzusetzen und in den Verband einzufügen, muss es vorbereitet werden: Am Ersatzelement die Längsfeder abtrennen, nur die Stirnfeder bleibt erhalten. An den genuteten Kanten die untere Nutwange entfernen. Das Reparaturelement einleimen und einsetzen, dabei auf der Nutseite fest andrücken und bündig einfügen. Stelle über Nacht mit Steinen beschweren.