Elmshorn.. Wer wegen eines Unfalls nicht mehr arbeiten kann, hat ohne eine Berufsunfähigkeitsversicherung in den meisten Fällen Schwierigkeiten, den Lebensunterhalt weiter bestreiten zu können. Vor einem Versicherungsabschluss ist jedoch einiges zu beachten, denn die Preisunterschiede der verschiedenen Anbieter sind oft erheblich.

Guter Berufsunfähigkeitsschutz hat seinen Preis - nur, wie hoch ist der eigentlich? Um die Frage beantworten zu können, muss zunächst geklärt werden, was eigentlich ein „guter“ Schutz ist. Top-Anbieter schließen etwa konsequent die Möglichkeit zur abstrakten Verweisung aus. Damit können die Berufsunfähigkeitsversicherer ihre Kunden im Falle einer Invalidität nicht auf einen vergleichbaren Beruf verweisen und so die Rentenzahlung umgehen.

Die Versicherungsbedingungen guter Anbieter sehen unter anderem vor, dass Leistungen bereits fließen, wenn man für voraussichtlich sechs Monate berufsunfähig wird. Ebenfalls sinnvoll ist die Nachversicherungsgarantie: Bei bestimmten Anlässen wie einer Hochzeit oder einer Beförderung kann die jährliche Rente nach oben angepasst werden.

Beste Leistungen zu günstigen Preisen

Wer sich diese Leistungen bei einem guten Anbieter sichern will, zahlt für 1.000 Euro Rente zum Beispiel im Monat rund 33 Euro, wenn der Vertrag im Alter von 30 Jahren abgeschlossen wird und bis zum 65. Geburtstag läuft. Entscheidend für den Preis ist aber auch der Beruf: Wer die gleiche Rente als körperlich arbeitender Maler abschließen will, zahlt schon rund 90 Euro im Monat.

Die günstigen Beiträge berücksichtigen übrigens immer die voraussichtlichen Überschüsse, die der Versicherer erwirtschaften wird - im Fall des Malers macht diese Überschussverrechnung monatlich immerhin einen Unterschied von knapp 70 Euro aus. Sollte die Versicherung also - auch wenn es unwahrscheinlich ist - einmal überhaupt keine Überschüsse erzielen, würde die Prämie auf über 160 Euro steigen. Deshalb sollten Kunden nicht nur die günstigen Zahlbeträge, sondern auch die Maximalbeiträge im Auge behalten.

Zusatzschutz: sinnvoll oder nicht?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es einmal als reine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und als Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ), wobei dann in der Regel eine Risikolebensversicherung und eine Absicherung gegen Invalidität in einem Vertrag enthalten sind. Sinnvoll ist die Kombination mit einer Risikolebensversicherung immer dann, wenn der Versicherte einen Partner oder eine Familie abzusichern hat. Denn für diesen Fall gibt es vor allem günstige Direktversicherer, die die BUZ zu deutlich günstigeren Preisen anbieten als viele andere Gesellschaften die reine BU.

Ein 40-jähriger Büroangestellter kann 1.000 Euro Berufsunfähigkeitsrente und 12.000 Euro Risikolebensversicherung bei einem Direktversicherer für 50 Euro monatlich versichern - oder für vergleichbaren Schutz ohne Risikolebensversicherung deutlich mehr zahlen. Entscheidend ist aber immer die Qualität der Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Nebenleistungen der BUZ sollten nur dann als Entscheidungskriterium herangezogen werden, wenn der Versicherungsschutz ansonsten vergleichbar gut ist. (dapd)