München.
. Trübe Wachstumsaussichten verschlechtern die Stimmung in der deutschen Wirtschaft deutlich. Unerwartet stark fiel der Ifo-Geschäftsklima-Index - das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer - im Oktober. Er sank von 104,7 auf 103,2 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Es war bereits der sechste Rückgang in Folge. Die Unternehmen schätzten im Oktober sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Zukunftsaussichten schlechter ein. Vor allem in der deutschen Industrie habe sich die Stimmung deutlich eingetrübt, erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.
Für das kommende Jahr rechnet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit deutlich weniger Wirtschaftswachstum als bisher die Bundesregierung: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fällt demnach 2015 auf 0,8 Prozent, Berlin rechnet dagegen mit 1,3 Prozent. Die düsteren Prognosen schickten deutsche Aktien auf Talfahrt.
Eine Rezession wird aber nicht erwartet. Von einer Rezession sprechen Ökonomen, wenn das Wachstum in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen zurückgeht. Im vergangenen Quartal war das BIP in Deutschland bereits gesunken.