Hagen. .

Die Region zwischen Schwelm, Soest und Siegen ist für die Drogeriemarktkette „dm“ offenbar ein gutes Pflaster: Im Vergleich zu den schon bundesweit guten Zahlen, die das Unternehmen gestern zum Geschäftsjahr 2013/2014 vorgestellt hat, war der Zuwachs beim Umsatz in Südwestfalen „überproportional“. Ein „Plus von 11,67 Prozent“ (deutschlandweit: + 9,6 %) verkündeten die regionalen Gebietsverantwortlichen Francine Piontek und Thorsten Rose gestern im Gespräch in unserer Redaktion.

Alleine auf eine Kundenverschiebung nach der Pleite des Mitbewerbers Schlecker im Vorjahr mochte das Duo den Zuwachs nicht schieben; die Gebietsverantwortlichen sahen die eigene Wachstumsstrategie als Auslöser für den Zugewinn beim Umsatz: durch insgesamt vier neue Filialen (Menden, Lüdenscheid, Iserlohn und Lippstadt) und die Vergrößerung des „dm“-Marktes auf zwei Etagen am Standort in Meschede.

Drei Neueröffnungen geplant

Das „gesunde Wachstum“ soll weitergehen, kündigten Piontek und Rose an: mit den nächsten Neueröffnungen in Hagen-Bathey, Arnsberg-Oeventrop im Dezember und in Schwelm (Ennepe-Ruhr-Kreis) im Frühjahr. Letztere wäre eine Neueröffnung in einer ehemaligen Schlecker-/Ihr Platz-Filiale. In den Umbau und damit in die Modernisierung ihrer Geschäfte habe das Unternehmen in Südwestfalen im Geschäftsjahr ‘13/’14 eine Millionen Euro investiert. „dm“ – bundesweit der Branchenprimus – kommt aktuell auf 36 Filialen in Südwestfalen mit 715 Beschäftigten und 39 Lehrlingen.

Den einsetzenden Nachwuchsmangel spürt die Drogeriemarktkette offenbar kaum, wirbt aber auch offensiv für seine Ausbildungsstellen. „Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber“, sagt Francine Piontek. Das zeigten nicht nur Umfragen wie etwa das Trendence-Schülerbarometer. Lehrlinge bekämen „frühzeitig Verantwortung übertragen“, verwies Piontek auf das hauseigene Ausbildungskonzept „Lernen in der Arbeit“. Außerdem gehören zwei Theater-Workshops (zwei Mal eine Woche) mit zur Ausbildung. „Um die Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, wie Thorsten Rose erklärte.

Abwarten beim Online-Handel

Während in den Innenstadt-Geschäften Artikel aus der Sparte Kosmetik am meisten verkauft werden, sind es in den Fachmärkten außerhalb der Citylagen die „großvolumigen Artikel“, die die Verkaufsliste anführen.

Nach eigenen Angaben kommt „dm“ bei Drogeriewaren in Deutschland mit einem Marktanteil von fast 23 Prozent auf die Spitzenposition; alle anderen Mitbewerber erreichen demnach zusammen 17,5 Prozent. Die übrigen Marktanteile verteilen sich auf Discounter und Lebensmitteleinzelhändler mit einem Drogerieangebot.

Über einen Einstieg in den Online-Handel habe das Unternehmen „noch nicht entschieden“: „Wir warten die Erfahrungen in Österreich ab“, erklärte Thorsten Rose auf Nachfrage. In der Alpenrepublik ist „dm“ bereits im Versandhandel tätig. Noch lägen aber keine für eine Auswertung belastbaren Ergebnisse vor, so Rose.