Rom. .
Deutsche Konzerne geben ihr gemeinsames Wüstenstrom-Projekt in seiner bisherigen Form auf. Von der Desertec-Initiative (Dii) soll nur noch ein kleines Beratungsbüro für den Versorger RWE, den saudi-arabischen Energiekonzern Acwa Power und den chinesischen Netzbetreiber SGCC übrig bleiben.
Die Münchener Rückversicherung, die die Desertec-Initiative vor fünf Jahren mit aus der Taufe gehoben hatte, und die anderen Gesellschafter stiegen auf der Dii-Jahresversammlung in Rom aus. Die neue Dii soll sich mit zehn Mitarbeitern auf Beratung und Dienstleistung für die drei verbliebenen Gesellschafter bei Projekten im Nahen Osten und in Nordafrika konzentrieren.
Die Desertec-Industrie-Initiative war 2009 mit dem Ziel gestartet, Sonnen- und Windenergie in den nordafrikanischen Wüsten zu erzeugen und nach Europa zu transportieren. Aber die Finanzierung, politische Umbrüche in der Region, der Ausbau der Wind- und Solarenergie in Deutschland sowie zuletzt der Absprung wichtiger Gesellschafter wie Siemens, Bosch, Eon oder Bilfinger ließen die Verwirklichung der Vision in die Ferne rücken.