Frankfurt/Berlin. .

Das EZB-Ankaufprogramm für Pfandbriefe und Kreditpakete stößt in Deutschland auf Kritik – auch bei der Deutschen Bundesbank. Deren Präsident Jens Weidmann sagte dem Nachrichtenmagazin „Focus“, er sehe die Gefahr, dass die Europäische Zentralbank (EZB) „Kreditverbriefungen schwächerer Qualität“ ankaufe. „Dann würden Kreditrisiken, die von privaten Banken eingegangen wurden, ohne einen angemessenen Ausgleich auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert.“

Die EZB will Banken durch den Kauf von Kreditpaketen entlasten und ist dabei grundsätzlich auch bereit zum Erwerb sogenannter Ramschpapiere. In der zweiten Oktoberhälfte soll der Kauf von Pfandbriefen beginnen, im vierten Quartal soll der Kauf von Kreditverbriefungen (Asset Backed Securities/ABS) folgen. Beide Programme sollen zwei Jahre laufen. Bei ABS werden Kredite gebündelt, das Paket wird als Wertpapier an Investoren weiterverkauft. Dadurch werden Risiken breiter gestreut – aber gleichzeitig auch verschleiert. Solche Kreditpakete gelten als Mitauslöser der Finanzkrise 2007/2008.