Düsseldorf. .

Die NRW-CDU hatte seit Wochen Indizien einer angeblichen Amtsmüdigkeit gesammelt. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sei nicht mehr richtig bei der Sache und immer seltener bei den Bürgern, versuchte Oppositionsführer Armin Laschet glauben zu machen.

Nicht erreichbar auf dem Boot

Laschets Anhaltspunkte: Kraft schipperte mehrere Tage unerreichbar mit einem Boot durch Brandenburg, als ein Unwetter im August Teile Münsters verwüstete. Die Regierungschefin weilte im Juni auf Familienreise, als in Köln der NSU-Morde gedacht wurde. Die leutselige Kraft strich Bürgerehrungen wegen akuter Haushaltsnot und lässt Gästen der Staatskanzlei nur noch Leitungswasser einschenken. Spät, fast zu spät merkte sie zudem, dass man in solcher Zeit schlecht die eigenen Minister-Gehälter erhöhen kann.

Gauck-Nachfolge „Quatsch“

Am Freitag hat die Ministerpräsidentin jedoch alle Spekulationen über ihre Zukunft beendet. Sie wolle auch bei der nächsten Landtagswahl ihr Amt verteidigen, sagte sie dem Sender SAT.1: „2017 will ich hier auf jeden Fall wieder antreten. Wir wollen dieses Land zukunftssicher machen. Dafür braucht man einen langen Atem und den werde ich auch haben.“ Spekulationen, sie schiele auf die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck, bezeichnete sie kurzum als „Quatsch“.

Damit hat sich Kraft, der dank ihrer hohen Popularitätswerte und ihrer Funktion als SPD-Bundesvize viele Türen offen stehen, bereits die zweite Karriereoption in Berlin verschlossen. Im November 2013 hatte sie erklärt, sie werde „nie, nie als Kanzlerkandidatin“ antreten.