Essen. .

Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff empfindet die Pfändungsversuche von Gläubigern am Rande seines Untreue-Prozesses vor dem Essener Landgericht als Demütigung. „Das ist wie ein apokalyptischer Traum“, sagte er gestern im Gericht. „Man wird abgefangen draußen vor der Tür.“

Mitte Juni hatte eine Gerichtsvollzieherin versucht, per Taschenpfändung an Geld zu gelangen. Middelhoff hatte aber nur einen zweistelligen Eurobetrag bei sich. Später wurde laut „Spiegel“ bei Middelhoff eine Piaget-Armbanduhr im Wert von rund 20 000 Euro sichergestellt, die der Manager in seiner Vermögensauskunft nicht angegeben haben soll. Inzwischen habe ein Gutachten ergeben, dass die gebrauchte Uhr ohne das Armband unter 1000 Euro wert sei, sagte Middelhoffs Anwalt Winfried Holtermüller.

Beim Prozess ging es am Donnerstag um Middelhoffs aktuelle Vermögensverhältnisse. Er habe einen achtstelligen Betrag auf der Sal. Oppenheim-Bank, der allein rund 1,3 Millionen Euro Zinsen pro Jahr abwerfe, sagte Middelhoff. Er komme aber derzeit nicht an das Geld.