New York/Peking. .
Nach Google und Facebook drängt der nächste Internetriese an die Börse in den USA und könnte alle bisherigen Ausflüge auf das Parkett der Finanzmärkte in den Schatten stellen. Der chinesische Onlinekonzern Alibaba will bei Investoren Mitte September in einem ersten Schritt bis zu 21,1 Milliarden US-Dollar (16,3 Mill. Euro) einsammeln. Mit diesem unvorstellbar großen Emissionserlös könnten die Chinesen selbst Facebook-Gründer Mark Zuckerberg übertrumpfen, der 2012 rund 16 Milliarden Dollar einnahm. Das wäre die größte Transaktion, die weltweit jemals über die Bühne ging.
Alibaba hat in China eine Art Vormachtstellung: Wenn die 600 von 1,35 Milliarden Chinesen online einkaufen gehen, bestellen sie zumeist in Alibabas Auktionshaus Taobao. Die Handelsplattform für Privat-zu-privat-Geschäfte soll nach Schätzungen in China einen Marktanteil von 90 Prozent haben. Aber auch das Online-Kaufhaus Tmall, das zu Alibaba gehört, ist dick im Geschäft. Gemessen am Handelsvolumen haben Alibabas Plattformen inzwischen Ebay und Amazon weit hinter sich gelassen.
Wie eine Krake streckt Alibaba seine Finger aus: Der Handelsriese investierte kräftig, u. a. in Clouddienste mit Online-Datenspeichern, Browser und Filmproduktionen. Zudem besitzt das Unternehmen Beteiligungen bis hin zu Chinas erfolgreichstem Fußballclub Guangzhou Evergrande.