Iserlohn. . Uwe Möller vom Club of Rome: „Zukunft der Menschheit entscheidet sich nicht hier, sondern in Asien“

Die Energiewende ist ein gute Beispiel dafür, wie eine große Idee zwischen Zahlen und Zwängen aufgerieben werden kann. Als das „zentrale Problem der Menschheit“ bezeichnete Dr. Wolfram Kiwit, Chefredakteur der Ruhr-Nachrichten, gar den Klimawandel bei seiner Anmoderation zu der Podiumsdiskussion „Die Ungewissheit und das Ideal – Möglichkeiten wie die Energiewende in Deutschland doch noch gelingen kann“.

Lobbyismus

Er wurde dann aber dann doch recht schnell auf den bundesdeutschen Boden der Tatsachen zurückgeholt. Vor allem die Diskutanten Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertages, und Bärbel Höhn, ehemalige Landes-Umweltministerin, blieben doch zwischen Kritik an der EEG-Umlage und dem Lobbyismus und der Forderung, sich bei der Umsetzung der Energiewende wirtschaftlich die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen, sehr im nordrhein-westfälischen Horizont verhaftet.

Dabei ist der Klimawandel ein globales Problem und die Energiewende ein globales Muss, wie Uwe Möller, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome bemerkte und damit der großen Ursprungsidee das Wort redete. Und das tat er mit klaren, eindeutigen, prägnanten und eigentlich auch ganz einfachen Aussagen. „Wir brauchen die Energiewende“, sagt er – nicht aus politischem Kalkül heraus, sondern wegen des globalen Klimawandels. Punkt. Und „die Zukunft der Menschheit entscheidet sich nicht hier, sondern in China und Indien“. Er richtete den Appell ans Publikum, dass jeder eine Fülle an Möglichkeiten zur persönlichen Energiewende habe und die kaufkräftigen Schichten hier als gutes Beispiel voran gehen müssen. An die Studenten richtete er vor dem Hintergrund, dass die Ökologie an den Hochschulen heute nur ein Randthema sei, die Forderung: „Üben Sie Druck auf Ihre Professoren aus, um mehr Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen“. Und grundsätzlich fügte er an, dass die Atomenergie wegen der Risiken einfach nicht mehr verantwortbar ist: „Ich kann es nicht verhindern, aber mich graust es bei dem Gedanken.“ Der Applaus war ihm für die Erinnerung an die große Idee sicher.