Bonn. .

Angesichts des von Russland verhängten Import-Stopps für Agrarerzeugnisse aus der EU wollen die Landwirtschaftsminister von Deutschland, Polen und Frankreich Teile der Obstproduktion an karitative Einrichtungen abgeben. Denkbar sei etwa ein Ausbau des Schulobstprogramms, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Dienstag in Bonn. Als weitere mögliche Maßnahme nannte der CSU-Politiker die Erschließung neuer Märkte etwa in Weißrussland oder China.

Schmidt sowie seine Amtskollegen Marek Sawicki aus Polen und Stephane LeFoll aus Frankreich wiesen darauf hin, dass ihre drei Länder unterschiedlich stark von dem seit rund einem Monat geltenden Import-Stopp betroffen sind. Im Fokus stünden dabei Milch- und Fleischerzeugnisse, vor allem aber Obst und Gemüse. Die größten direkten Auswirkungen sind demnach in Polen zu verzeichnen, das im vergangenen Jahr eine Million Tonnen Obst und Gemüse an den östlichen Nachbarn lieferte.

Deutschland hingegen hat die Sanktionen nach den Worten Schmidts bisher nur am Rande zu spüren bekommen.