Berlin. . 500 Euro Urlaubsgeld für Bedürftige — zwei Wochen kostenlose Ferienfreizeit für Kinder: Linken-Chefin Katja Kipping fordert ein “Recht auf Urlaub“, um auch Sozialleistungsempfängern Ferienreisen zu ermöglichen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband schließt sich der Forderung teilweise an.

Mit Urlaubsgutscheinen will Linke-Chefin Katja Kipping auch Sozialleistungsempfängern Ferienreisen ermöglichen. "Es muss ein Recht auf Urlaub geben", sagte Kipping der "Welt am Sonntag". "Alle Menschen mit niedrigen Einkommen, also Sozialleistungs- und Wohngeld-Berechtigte, sollten Gutscheine erhalten, die sie für Urlaubsreisen einlösen können: entweder in Jugendherbergen, bei der Bahn für Fahrkarten oder im Reisebüro."

500 Euro seien angemessen - "soviel kosten zwei Wochen für einen Erwachsenen im Familienzimmer in einer Jugendherberge mit Vollpension", rechnete Kipping vor. Kinder sollten ihrer Meinung nach zwei Wochen lang kostenfrei Urlaub in einem Ferienlager oder bei Ferienfreizeiten machen können.

Der Paritätische Gesamtverband schließt sich der Forderung an, Urlaubsreisen für Kinder aus ärmeren Familien zu finanzieren. Es müsse garantiert sein, dass vor Ort über die Jugendverbände Freizeitfahrten und Ferienreisen angeboten würden und kein Kind ausgeschlossen bleibe, nur weil es kein Geld habe, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, der "Welt" (Montag).

Urlaubsgeld darf kein "neuer Gutscheinmurks" werden

Einen "neuen Gutscheinmurks" wie es ihn beim beim Bildungs- und Teilhabepaket gegeben habe, das 2011 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung eingeführt worden war, will Schneider allerdings verhindern. "Es muss vor Ort geregelt werden, wie die Förderung passiert. Jugendverbände haben hier eine Schlüsselrolle einzunehmen." (dpa)