Düsseldorf.
Die Landes-CDU warnt erneut: NRW verliert den Anschluss beim schnellen Internet. Ein Drittel aller Haushalte verfüge nicht über einen Breitbandanschluss mit einer Datenübertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (50 Mio.bits). CDU-Experte Wüst fürchtet, dass Firmen, Planungs- und Entwicklungsbüros abwandern, weil der Zugang zum schnellen Netz in der globalisierten Arbeitswelt unverzichtbar ist. „Das ist oft wichtiger als ein Autobahnanschluss“, sagte Wüst unserer Zeitung.
Bayern als Vorreiter
Während Bayern bis 2017 rund zwei Milliarden Euro in den Ausbau der Breitband-Infrastruktur stecken will, investierte NRW 2013 gerade 17 Millionen Euro. Besonders abgehängt werde der ländliche Raum: Hier können bisher sogar nur 30 Prozent auf Breitband zurückgreifen. Selbst im halbstädtischen Raum seien es gerade 40 Prozent in NRW.
Nach einer Studie des Ifo-Instituts erhöht eine Steigerung der Breitbandnutzer um zehn Prozent das Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum um mindestens 0,9 Prozent. Vor diesem Hintergrund warf Wüst NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) vor, Mittel aus dem Brüsseler EFRE-Fördertopf zum Breitbandausbau nicht ausreichend abzurufen.
„Markt allein regelt Ausbau nicht“
Den Breitbandausbau hält Wüst für eine Schlüsselaufgabe im Industrieland NRW. Anders als in Ballungsräumen werde der Markt – sprich Vodafone, Stadtwerke etc. - den Breitbandausbau in ländlichen Regionen mangels Anschlussdichte allein nicht regeln. „NRW verschläft den nächsten Schritt der 4.0-Digitalisierung der Wirtschaft“, klagte Wüst. Planungsbüros im ländlichen Raum mit Kunden in China seien ohne schnelle Datenübertragung nicht konkurrenzfähig oder müssten den Standort wechseln.