An Rhein und Ruhr. .
Die stabile Konjunktur sorgt auch in Nordrhein-Westfalen zum Start in den Sommer für eine freundliche Stimmung auf dem Arbeitsmarkt. Im Juni sank die Arbeitslosenquote auf 8,2%, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gestern in Düsseldorf mit. Das waren 0,1 Prozentpunkte weniger als im Mai. NRW-weit waren 760 803 Menschen ohne Arbeit (Bund: 2,83 Millionen Erwerbslose, Quote -0,1 auf 6,5%).
Positiv habe sich auch die Nachfrage nach Arbeitskräften entwickelt. Den Unternehmen falle es zunehmend schwer, den Fachkräftebedarf für die Zukunft zu decken, erklärte die Leiterin der Behörde, Christiane Schönefeld. Die gute wirtschaftliche Grundstimmung habe zu einer Arbeitskräftenachfrage „auf hohem Niveau“ geführt. Für Juli und August erwartet die Arbeitsmarktexpertin – bedingt vor allem durch saisonale Effekte wie dem Ende von Schullaufbahnen und Ausbildungen – einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Im Juni habe sich die Zahl der neu zu besetzenden Stellen gegenüber dem Vormonat um fast 10% auf 32 300 erhöht. NRW-weit könnten derzeit noch 93 557 offene Stellen neu besetzt werden, hieß es weiter. Gefragt seien vor allem qualifizierte Arbeitskräfte. Bei der Suche sollten die Unternehmen alle Personengruppen in die Auswahl einbeziehen, seien es Jüngere, Ältere, Ausländer, Menschen mit Behinderungen. Wer sich flexibel zeige, sichere sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, betonte Schönefeld.
Nach wie vor gibt es im Land erhebliche Unterschiede bei den Arbeitslosenzahlen. Im Münsterland wurde im dritten Monat in Folge eine Arbeitslosenquote von 4,9% bestätigt. Coesfeld wies – auch landesweit – den niedrigsten Wert mit 3,9% aus, in Ahlen-Münster lag er am höchsten mit 5,9%. Im Rheinland zeigte sich die Quote konstant bei 8,1%. Bonn wies den niedrigsten Wert mit 6,3% aus, Köln den höchsten mit 9,6%. Im Ruhrgebiet lag die Arbeitslosenquote mit 11,3% auf Vormonatsniveau. Hagen war dabei mit 8,5% vertreten, negativer Spitzenreiter war Duisburg mit 13,2%. Auch in Essen (12,3) und Oberhausen (10,2; mit Mülheim) lag sie über dem Schnitt. Wesel (mit Kleve) meldete eine Quote von 7,3%, Düsseldorf 8,7%.