Essen. .

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) will von Frankreichs Erfahrungen bei Sicherstellung der Versorgungssicherheit profitieren und hat deshalb Kontakt zur französischen Energieministerin aufgenommen. „In Nordrhein-Westfalen sehen wir neben wettbewerbsfähigen Strompreisen die Versorgungssicherheit als entscheidende Voraussetzung für den Industriestandort. Es spricht vieles dafür, Versorgungssicherheit in einem europäischen Verbundmarkt für Strom über Ländergrenzen hinweg abzustimmen – auch um Marktverzerrungen zu vermeiden. Dazu werde ich gerne auch in direkten Gesprächen mit meiner französischen Ressortkollegin Ségolène Royal beitragen“, sagte Duin unserer Zeitung. Hintergrund der Überlegungen ist die Frage, wie in NRW, Deutschland und Europa bei wachsenden Anteilen der erneuerbaren Energien die Energieversorgung sicherzustellen ist für Fälle, in denen der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.

Frankreich habe bereits ein Modell entwickelt und mit Brüssel abgestimmt, das Stromlieferanten verpflichte, Kapazitäten für diese Fälle vorzuhalten. Davon könne Deutschland profitieren. „Deutschland und Frankreich verbindet auch im energiewirtschaftlichen Bereich viel – was die Chancen, aber auch was die Risiken in der Ausgestaltung des künftigen Energiemarktes angeht“, so Duin. In Frankreich tritt der sogenannte Kapazitätsmechanismus 2016 in Kraft. Es gehe nicht darum, französischen Atomstrom zu importieren.