Hagen. .
Es wird wohl kein Verbot, sondern eher ein Ausschluss: Die Umweltminister von Bund und Ländern haben sich bei ihrem Treffen in Konstanz darauf geeinigt, die umstrittene Gasfördermethode Fracking in Deutschland nicht zuzulassen. Während den Fracking-Gegnern diese Festlegung nicht weit genug geht, zeigt sich mit der BASF-Tochter Wintershall ein Energieunternehmen, das auf die Fördermethode setzt, unbeeindruckt: Wintershall will an seinen Vorbereitungen für die Förderung von so genanntem unkonventionellem Schiefergas festhalten.
Konkret bedeutet das: Wintershall will weiter in NRW bis zu fünf Bohrungen abteufen, um an Hand der geförderten Bohrkerne die Gesteinsschichten auf ihre Beschaffenheit zu untersuchen. Die Konzession von Wintershall, das sich das Aufsuchfeld „Ruhr“ in NRW gesichert hat, läuft bis zum Jahr 2016 – sie betrifft den Ennepe-Ruhr-Kreis, die Stadt Hagen sowie große Teile des Hochsauerlandkreises, des Kreises Soest und des Märkischen Kreises.
Die Runde der Umweltminister hat sich darauf verständigt, zur Verhinderung von Fracking eine „verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung“ im Bundesbergrecht zu verankern. Außerdem plant Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) das Bundeswasserhaushaltsgesetz so zu verändern, das große, zusammenhängende Wasserschutzzonen entstehen, in denen es kein Fracking geben soll. Dazu sollen Wasserschutzgebiete, Trinkwassereinzugsgebiete wie etwa bei den Talsperren im Sauerland, aber auch Heilquellen und Mineralbrunnen von Brauereien gehören. Damit folge das Ministerium „den Festlegungen im Koalitionsvertrag der Bundesregierung“, so eine Ministeriumssprecherin in Berlin.
„Das reicht nicht aus“, sagt Paul Bludau (Neuenrade) von der Bürgerinitiative gegen Fracking im Märkischen Kreis – und kündigt für die Aktivisten an: „Wir setzten unsere Arbeit fort!“ Das NRW-Wirtschafts- und -Energieministerium teilte mit, den „Dialogprozess mit allen Beteiligten“ weiterführen zu wollen. Mit welchem Ende, bleibt offen.