Bochum/Düsseldorf..
Hohe Rohölpreise, ein harter Wettbewerb auf dem Tankstellenmarkt, besonders aber große Überkapazitäten im Raffineriesektor haben der BP Europa mit Sitz in Bochum ein schwieriges Geschäftsjahr 2013 beschert. Der Jahresüberschuss brach auf 67,5 Millionen Euro ein – gegenüber 515 Millionen Euro in 2012.
Schuld daran sind vor allem die geringen Gewinnmargen im Raffineriegeschäft. Sie rutschten im vierten Quartal 2013 ins Minus. Im ersten Quartal 2014 zeichnete sich eine leichte Erholung ab. „Trotzdem sehen wir unsere Raffinerien als wichtigen Teil unseres Geschäftsmodells“, so BP-Chef Michael Schmidt am Donnerstag in Düsseldorf.
BP betreibt nach Shell das zweitgrößte Erdölraffinerien-Netz in Deutschland, darunter – als Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Mineralölkonzern Rosneft – die Produktionsanlagen in Gelsenkirchen. Als Grund für die schwierige Marktlage nannte Schmidt auch die globale Verlagerung der Raffineriezentren mit riesigen Verarbeitungskapazitäten nach Asien und in den Mittleren Osten. Diese Anlagen seien auf die Versorgung der Weltmärkte ausgerichtet. Europa gerate dabei ins Hintertreffen.
Trotz dieser Entwicklung will BP an seinen Raffinerien in Deutschland festhalten. „Wir haben keine Pläne, Anlagen oder Raffinerien stillzulegen“, so Schmidt. Im Gegenteil wolle man Standorte weiter optimieren. Als Beispiel nannte Schmidt das bereits vor vier Jahren aufgelegte, große Investitionsprogramm am Standort Gelsenkirchen, das kurz vor dem Abschluss stehe.
Auch in das mit 2489 Standorten bundesweit dichteste Tankstellennetz, das die Deutschlandtochter des britischen Petro-Riesen unter dem Markennamen Aral führt, will BP weiter investieren. 73 Millionen Euro lässt sich der Konzern Erneuerung und Erhalt der Zapfstellen in diesem Jahr kosten – 17 Millionen mehr als im Vorjahr.
Dem Umstand, dass Tankstellenbetreiber stark auf Shop-Verkäufe setzen, trägt BP durch die Zusammenarbeit mit Rewe Rechnung. Die Supermarktkette wird für ein Jahr an zehn Aral-Tankstellen ihr neues Shop-Konzept „Rewe to go“ testen. Die ersten beiden Stationen wurden im April in Düsseldorf und Köln eröffnet, die restlichen sollen bis August folgen, auch im Raum Bochum. BP beschäftigt in Deutschland knapp 5000 Mitarbeiter, darunter allein 1000 in der Bochumer Zentrale und 2000 in Gelsenkirchen.