Bonn.

. Die Essener Funke Mediengruppe ist bei der Übernahme von Zeitungen und Zeitschriften von Axel Springer für 920 Millionen Euro einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Das Bundeskartellamt stimmte gestern auch dem Kauf der Fernsehzeitschriften zu – jedoch unter harten Auflagen. Da Springer den Markt für TV-Titel verlässt, verlangt die Behörde Ersatz. Funke muss acht Programmzeitschriften – drei von Springer, fünf eigene – an Klambt verkaufen. Damit würden negative Auswirkungen auf den Wettbewerb vermieden.

Die Funke Mediengruppe, in der auch diese Zeitung erscheint, kann zwar seine eigene Programmzeitschrift „Gong“ behalten und „Hörzu“ von Springer übernehmen, muss aber unter anderem die „Bildwoche“ von Springer sowie „die 2“ und „Super TV“ aus dem eigenen Haus verkaufen. „Mit den Auflagen kann natürlich niemand glücklich sein, aber wir müssen sie akzeptieren, wenn wir die Zusammenführung realisieren wollen“, sagte Funke-Sprecher Tobias Korenke, der sich grundsätzlich „erfreut“ über die Zustimmung zeigte.

Der Deutsche Journalistenverband forderte Klambt auf, keine Redakteursstellen bei den übernommenen Titeln zu streichen und die Tarifverträge anzuwenden. Springer teilte mit, die Transaktion werde umgehend vollzogen, sobald alle formalen Bedingungen erfüllt seien. Springer hatte im Juli 2013 Tageszeitungen („Berliner Morgenpost“, „Hamburger Abendblatt“), Frauenzeitschriften („Bild der Frau“) und TV-Titel („Hörzu“, „TV Digital“) an die Funke-Gruppe verkauft.

In einem ersten Schritt hatte das Kartellamt grünes Licht für Zeitungen und Frauentitel gegeben. Nach der jetzigen Zustimmung zum TV-Titel-Verkauf unter Auflagen muss in einem dritten Schritt das Kartellamt noch Gemeinschaftsunternehmen prüfen, die Springer und Funke für den Vertrieb von Anzeigen und Printtiteln gründen wollen.