Berlin. .
Die bisher vorliegenden Zahlen zu den Mehrkosten des Hauptstadtflughafens sind nach Darstellung des brandenburgischen Finanzministers Christian Görke (Linke) „nicht nachvollziehbar“. „Ich weiß nicht, um wie viel Geld es geht“, sagte Görke am Freitag vor Beginn einer Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft in Schönefeld. Bislang gebe es ein Sammelsurium von Zahlen, er erwarte in der Sitzung Klarheit von der Geschäftsführung. Zuletzt war von einem Aufschlag von 1,1 Milliarden Euro auf die bislang veranschlagten 4,3 Milliarden Euro die Rede, den Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn vom Bund gefordert haben soll.
Für längeres Nachtflugverbot
Brandenburg will im Aufsichtsrat auch auf ein längeres Nachtflugverbot dringen. Bislang ist ein Flugverbot von 0 Uhr bis 5 Uhr geplant und höchstrichterlich genehmigt. Brandenburg möchte, dass zumindest morgens erst ab 6 Uhr geflogen wird. „Wir brauchen mehr Nachtruhe“, sagte Görke. Selbst wenn der Bund und das Land Berlin die Anträge Brandenburgs im Aufsichtsrat ablehnen sollte, werde die Landesregierung die Diskussion über das Nachtflugverbot weiterführen.
Wegen schwerer Bau- und Planungsfehler steht für den neuen Flughafen noch kein Eröffnungstermin fest. „Wenn der Termin kommt, dann muss er eingehalten werden“, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Martin Burkert (SPD), im ARD-Morgenmagazin. „Ob wir das heute schon erleben? Ich glaube es kaum.“