Hagen. . In Deutschland hat sich die Inflation im März bereits den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Dadurch wird das Portemonnaie der Verbraucher aber nicht entlastet. Während sich die niedrige Inflation an der Zapfsäule und beim Heizen bemerkbar macht, werden Lebensmittel erneut teurer.
Die Inflation hat sich nun schon zum dritten Mal in Folge abgeschwächt. Das entlastet die Verbraucher zwar bei den Kosten für Sprit, Lebensmittel werden jedoch teurer.
Insgesamt stiegen die Preise für Waren und Dienstleistungen in Deutschland im März nur noch um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Das ist der bislang niedrigste Stand seit dreieinhalb Jahren. Im Februar lag die Inflationsrate bei 1,2 Prozent, im Januar bei 1,3 Prozent. „Damit setzt sich die rückläufige Entwicklung des Preisauftriebs weiter fort“, so das Bundesamt.
Anstieg im April
Der Grund hierfür seien vor allem sinkende Preise bei Mineralölprodukten (− 4,2 Prozent, davon leichtes Heizöl: − 7,5 Prozent; Kraftstoffe: − 3,1 Prozent). „Vor allem die Gas- und Ölpreise sind wegen des milden Winters runtergegangen“, so das Statistische Bundesamt. Hinzu kommt der starke Euro, der die in Dollar abgerechneten Rohölimporte verbilligt.
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Volkswirte gehen jedoch davon aus, dass die Teuerungsraten im April wieder steigen - unter anderem weil Ostern in diesem Jahr relativ spät liegt und die Preise für Pauschalreisen daher stärker anziehen dürften als vor einem Jahr.
Ohne Berücksichtigung von Heizöl und Kraftstoffe wäre die Teuerungsrate um 1,3 Prozent gestiegen. Energie insgesamt verbilligte sich im Vorjahresvergleich um 1,6 Prozent. Dem allgemeinen Trend fallender Energiepreise standen steigende Preise für Strom (+ 1,9 Prozent) gegenüber.
Die niedrige Inflationsrate schlägt aber nicht bei allen Produkten durch. Nahrungsmittel verteuerten sich mit 2,2 Prozent zwar erneut überdurchschnittlich. Allerdings war der Anstieg im Vormonat mit 3,5 Prozent noch deutlicher ausgefallen. Gurken waren diesmal um fast ein Drittel günstiger zu haben als noch vor Jahresfrist, Paprika kostete 17,1 Prozent weniger. Dagegen verteuerten sich viele Molkereiprodukte erneut deutlich, darunter Quark (+18,9 Prozent), H-Milch (+13,4), Schnittkäse (+12,7) und Joghurt (+7,1).
Exportvolumen für Milchprodukte steigt seit Jahren
„Der Preis für Nahrungsmittel unterliegt sehr unterschiedlichen Einflussfaktoren“, erklärt Olaf Roik, Ökonom beim Handelsverband Deutschland (HDE). Angebot und Nachfrage auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten spielen ebenso eine Rolle wie politische Veränderungen oder das Klima. So steigt beispielsweise seit einigen Jahren das Exportvolumen für Milchprodukte. Das hat dann letztendlich auch Auswirkungen auf die Preisentwicklung in Deutschland.
Allerdings sei seit 2007 zu beobachten, dass gerade die Preise für Lebensmittel „überproportional gestiegen sind“, wie Olaf Roik erklärt. Für 2014 geht der HDE von einer „moderaten Preissteigerung“ von 1,5 Prozent im gesamten Einzelhandel aus. Das milde Wetter dürfte die Preise für Obst und Gemüse in den nächsten Wochen sinken lassen, da früher als 2013 regionale Saisonprdukte erhältlich sein werden.