Gelsenkirchen.
. Der Energie- und Wasserversorger Gelsenwasser AG fordert von der Bundesregierung klare Regeln zum Umgang mit der umstrittenen Fracking-Technologie. Derzeit lässt der Ruhrgebietskonzern eine eigene Gesetzesvorlage erarbeiten. Sie soll im Mai der Bundesregierung vorgelegt werden. „Wir sind der Auffassung, dass der Gesetzgeber den Einsatz von Fracking gesetzlich regeln muss“, sagte Gelsenwasser-Chef Henning Deters am Freitag auf der Bilanzvorstellung des Konzerns in Gelsenkirchen.
Der größte Wasserversorger der Region steht der Technologie, bei der ein Mix aus Wasser, Sand und chemischen Zusätzen Erdgas unter hohem Druck aus tiefen Gesteinsschichten presst, skeptisch gegenüber. Der Schutz des Trinkwassers habe Priorität, so Deters. Zur aktuellen Debatte über eine Fracking-Pilotanlage in NRW wollte Deters keine Stellung beziehen. Im Boden von NRW lagern große Menge an Fracking-fähigem Erdgas.
Das Geschäftsjahr 2013 schloss der Konzern (1700 Mitarbeiter), der auch den Einstieg in die Windenergie plant, mit einem Umsatzplus von über 100 Millionen Euro ab und erzielte Erlöse von 1,16 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss reduzierte sich aufgrund von Sondereffekten im Vorjahr um sieben Prozent auf 88,6 Millionen Euro. In deren Genuss kommen nun vor allem die beiden Hauptanteilseigner des Unternehmens: die Stadtwerke Bochum und Dortmund.