Rom. Die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta hat einer Studie zufolge im vergangenen Jahr mit 53 Milliarden Euro mehr Geld als die Deutsche Bank und McDonalds zusammen umgesetzt. Das Hauptgeschäft der aus Kalabrien stammenden Vereinigung liegt im Drogenschmuggel und der illegalen Müllentsorgung.

Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts Demoskopika hat die süditalienische Mafia-Verbindung 'Ndrangheta im vergangenen Jahr 53 Milliarden Euro umgesetzt - und damit mehr als die Deutsche Bank und McDonalds zusammen. Die Hauptgeschäftsfelder der kriminellen Organisation sind demnach Drogenschmuggel und die illegale Müllentsorgung. Der Umsatz der 'Ndrangheta entsprach demnach 3,5 Prozent des italienischen Bruttosozialprodukts.

Laut der Studie, die auf Dokumenten von Polizei, Justiz, Regierung und Parlament basiert, ist die Organisation mit 400 "Führungskräften" in 30 Ländern aktiv - darunter auch Deutschland. Insgesamt seien weltweit rund 60.000 Menschen in die kriminellen Aktivitäten der 'Ndrangheta verwickelt. Die Organisation, die sich aus einem Netzwerk von Familienclans zusammensetzt, stammt aus der süditalienischen Region Kalabrien und gilt als noch verschlossener und schwieriger zu durchdringen als die sizilianische Mafia.

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Drogenschäfte im Wert von 24,2 Milliarden Euro

Der Studie machte die 'Ndrangheta im vergangenen Jahr Drogengeschäfte im Wert von 24,2 Milliarden Euro; der Umsatz mit illegaler Müllentsorgung betrug 19,6 Milliarden Euro. Zudem brachten Erpressung und Wucherei der Organisation im vergangenen Jahr 2,9 Milliarden Euro. Weitere 2,4 Milliarden Euro nahm sie durch Veruntreuung ein, während Glücksspiel 1,3 Milliarden Euro erbrachte. Waffenverkäufe, Prostitution, Markenfälschung und Menschenhandel kamen zusammen für insgesamt eine Milliarde Euro auf. (afp)