Berlin. .

Der Bund weitet die Lkw-Maut auf mehr Fahrzeuge und Straßen aus. Sie soll ab 2015 schon für Lkw ab 7,5 Tonnen (bisher zwölf Tonnen) und auf weiteren 1000 Kilometern vierspurig ausgebauter Bundesstraßen gelten, kündigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gestern an. Die Wirtschaftsverbände rechnen in der Folge mit Preissteigerungen. Neben steigenden Energie- und Arbeitskosten sei die Maut-Ausdehnung eine weitere Belastung für Unternehmen, so der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA). Das sieht der Einzelhandelsverband HDE genauso. „Gerade kleinere Lkw sind im Verteilerverkehr des Handels unersetzbar“, erklärte er. „Jede zusätzliche finanzielle Belastung muss am Ende an die Kunden weitergegeben werden.“ Mit den beiden Maßnahmen will der CSU-Politiker größere Löcher in seinem Etat verhindern, da die bisherigen Maut-Sätze sinken. Grund dafür ist das von Experten erstellte Wegekostengutachten. Es kommt beispielsweise zu dem Ergebnis, dass der Bund wegen niedriger Zinsen bei der Straßensanierung Geld spart. „Der Zinsvorteil muss an die Nutzer der Straßen weitergegeben werden“, so Dobrindt. Dadurch drohen Einnahmeausfälle von zwei Milliarden Euro in der laufenden Wahlperiode. Die geplanten Änderungen sollen 700 Millionen Euro wieder einspielen. Die Lücke werde mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt geschlossen. Damit soll die Zusage der Koalition, fünf Milliarden Euro zusätzlich in Straßen und Schienen zu stecken, eingehalten werden.