Düsseldorf. .

Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen und das Landeskriminalamt (LKA) wollen verstärkt gegen unseriöse Schlüsseldienstfirmen vorgehen. In den ersten beiden Monaten des Jahres sei die Nachfrage nach Rechtsberatung zu diesem Thema sprunghaft angestiegen, sagte Verbraucherzentrale-Vorstand Klaus Müller.

Allein im Raum Düsseldorf registrierten die Verbraucherschützer binnen acht Wochen 80 Hinweise – doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Bis zu 400 Euro verlangt

Statt den Normalpreis von 50 bis 100 Euro zu verlangen, nutzten einige Dienste die Notsituation der ausgeschlossenen Bewohner gezielt aus und kassierten bis zu 400 Euro. Oft werde mit Verweis auf Mehraufwand und Spezialwerkzeuge eine hohe Summe in bar verlangt.

Die Polizei ermunterte Betroffene, im Zweifelsfall nur eine Anzahlung zu leisten, einen Nachbarn als Zeugen zu rufen und Nötigung oder Wucher anzuzeigen. „Weil sich viele Leute zwar ärgern, aber dennoch zahlen, gehen wir bei windigen Schlüsseldiensten von einer hohen Dunkelziffer aus“, sagte Müller.

LKA-Direktor Uwe Jacob riet zur Vorsorge in einem ruhigen Moment: „Die beste Vorsorge ist es, einen Zweitschlüssel beim Nachbarn zu hinterlegen oder in Ruhe die Nummer eines seriösen Schlüsseldienstes zu recherchieren und zu speichern.“

Windige Firmen versuchten häufig, mit Kürzeln und Fantasienamen an die erste Stelle von Branchenregistern und telefonischen Auskunftsdateien zu gelangen.

Gezielte Fragen stellen

„Wer telefonisch einen Schlüsseldienst beauftragt, sollte gezielt fragen, welche Kosten maximal anfallen können“, sagte der Düsseldorfer Polizeipräsident Norbert Wesseler. Ein seriöses Unternehmen werde dies sofort und seriös beziffern können.