Wien/München. .
Das Schicksal der Hypo Alpe Adria ist besiegelt. Nach wochenlangem Ringen hat sich Österreich entschieden, die frühere BayernLB-Tochter mit Hilfe einer staatlichen Bad Bank abzuwickeln. Eine Insolvenz des mit knapp fünf Milliarden Euro gestützten Instituts sei damit vom Tisch, sagte Finanzminister Michael Spindelegger. Diese hätte wegen milliardenschwerer Haftungen auch das Bundesland Kärnten in den Abgrund gezogen und zu Verlusten für die Anleihegläubiger geführt, denen die Bank mehr als zehn Milliarden Euro schuldet. Entsprechend groß war die Erleichterung am Kapitalmarkt, wo Hypo-Papiere zulegten.
„Es ist heute im Drama der Hypo der Vorhang gefallen. Es folgt jetzt der Akt der Abwicklung durch die Experten und nicht mehr durch die Politik“, sagte Spindelegger. Er will auch die BayernLB an den Kosten für den Abbau beteiligen. Die Hypo hatte sich mit ihrer massiven Expansion am Balkan verhoben und musste 2009 notverstaatlicht werden, weil die BayernLB kein Geld mehr in ihre marode Tochter pumpen wollte.
In das Abbauvehikel soll die Hypo nun toxische Papiere und unverkäufliche Kredite im Umfang von knapp 18 Milliarden Euro auslagern. Für die Südosteuropa-Töchter will das Geldhaus neue Eigentümer finden. Die Bad Bank dürfte ein Jahrzehnt mit dem Abbau beschäftigt sein, so der österreichische Notenbankgouverneur Ewald Nowotny. Am Ende soll von der Bank, die vor der Finanzkrise auf eine Bilanzsumme von 43,3 Milliarden Euro kam, nichts mehr übrig bleiben.