Bochum. . Laut aktueller Forsa-Umfrage sehen drei Viertel der Revier-Bürger ihre Interessen von der Bundesregierung nicht ausreichend vertreten. Der Initiativkreis Ruhr, ein Netzwerk aus 66 großen Unternehmen der Region, will das künftig ändern und seine Stimme auch in “Berlin deutlich hörbar erheben“.

Der Initiativkreis Ruhr (IR), ein Netzwerk aus 66 großen Unternehmen der Region, will künftig sein Gewicht stärker als bisher auf die politische Waagschale legen. Klaus Engel, Evonik-Chef und Moderator des IR, sagte am Samstagabend auf der Ruhrgala in der Bochumer Jahrhunderthalle: Andere Bundesländer und die Bundesregierung dürften „unsere Interessen nicht einfach unter den Tisch fallen lassen“. Der Initiativkreis müsse seine Stimme „in Zukunft nicht nur in Bochum und Essen, und nicht nur in Hagen und Düsseldorf, sondern eben auch in Berlin deutlich hörbar erheben“, so Engel.

Eine aktuelle Forsa-Umfrage, wonach 80 Prozent der Revier-Bürger ihre Interessen von der alten Bundesregierung nicht ausreichend vertreten sehen und drei Viertel auch von der neuen Bundesregierung nichts erwarten, sei „ein lauter Weckruf“ für den Initiativkreis.

Das Netzwerk bündelt 66 Unternehmen mit weltweit 2,25 Millionen Beschäftigten und 630 Milliarden Euro Umsatz.

IR soll sich weiter in Richtung Sauerland und Westfalen öffnen

NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) widersprach der These, das Revier „sei eine vergessene Region“, Gleichwohl munterte er den IR dazu auf, „in Berlin, Brüssel und Düsseldorf auf den Tisch zu klopfen, damit Politik für das Ruhrgebiet gemacht wird.“

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Duin gratulierte dem Initiativkreis zum 25-jährigen Bestehen, das auf der Ruhrgala mit 300 Gästen feierlich begangen wurde. 1989, mitten in der Stahlkrise, habe es „dringenden Anlass gegeben“ für die Gründung.“ Es habe „sich vieles zum Positiven gewendet“, sagte Duin. Der IR hat sich vorgenommen, mit den unterschiedlichsten Projekten wie etwa der Niedrigenergiestadt Innovation City in Bottrop das Ruhrgebiet zu unterstützen und den Strukturwandel positiv zu wenden.

Auf der Ruhrgala ging offiziell die Moderatorenschaft von Bodo Hombach auf Engel über. Das Amt des Co-Moderators übernimmt Reinhold Schulte, Aufsichtsratschef der Signal Iduna, vom Chef der Duisburger Hafengesellschaft Erich Staake.

Engel kündigte an, den IR geografisch auch in Richtung Rheinland, Sauerland und Westfalen für neue Mitglieder öffnen zu wollen. Mit einem Gründer-Gipfel im November werde der IR das Thema Unternehmensgründungen zu einem Schwerpunkt machen. „Wir müssen viel Kraft einsetzen, um neue Unternehmen anzulocken und junge Gründer auf ihrem Weg zur eigenen Firma erfolgreich zu begleiten.“