Berlin. . Glaub man BER-Chef Hartmut Mehdorn, wäre der Berliner Großflughafen in einer Diktatur wie in China längst am Netz. Dem Manager zufolge gibt es in China klarere Spielregeln und so ginge “alles ganz schnell.“ In Deutschland hingegen beklagt Mehdorn eine “große Nebelwand“, die niemand mehr durchblicke.

Der Chef des weiter um einen Eröffnungstermin ringenden neuen Berliner Großflughafens BER, Hartmut Mehdorn, sieht Deutschland bei der Umsetzung von Großprojekten gegenüber Ländern wie China im Nachteil. "In einer Diktatur wie China geht alles ganz schnell, Budgets werden nicht demokratisch kontrolliert", sagte Mehdorn der "Bild am Sonntag" laut Vorab-Bericht. "In Deutschland hingegen haben sie eine große Nebelwand. Bei uns sind die Spielregeln nicht mehr klar, weil das Baurecht von niemanden mehr überblickt wird."

Zum Fortschritt am BER erklärte der Manager, spätestens in einem Jahr solle der Flughafen baulich fertig gestellt sein. "Wir haben ehrgeizige Ziele und eine klare Terminplanung, Dazu gehört, das Bauende noch in diesem Jahr, spätestens im nächsten Frühjahr zu erreichen." Dann könne man den Flughafen testen und in Betrieb nehmen. "Ich werde den BER ans Netz bringen", sagte Mehdorn, dessen derzeitiger Vertrag im Februar 2016 endet.

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Der neue Berliner Flughafen sollte im Juni 2012 eröffnet werden. Wegen technischer Probleme wurde dieser Termin aber wie danach auch noch weitere gekippt. Mehdorn hatte zuletzt einen Start erst 2016 nicht mehr ausgeschlossen. Die Kosten für dem BER werden inzwischen auf mehr als fünf Milliarden Euro taxiert, ursprünglich waren rund zwei Milliarden angesetzt. (reuters)