Essen. .

Der Spezialchemiekonzern Evonik sitzt auf prall gefüllten Kassen und hält nach Übernahmezielen Ausschau. Evonik könnte auch größere Zukäufe stemmen, wenn diese zum Konzern passten und der Preis realistisch sei, sagte Konzernchef Klaus Engel gestern in Essen: „Vieles ist möglich. „Wir sehen uns mit Interesse, aber trotzdem noch kaltblütig jede neue Investitionsmöglichkeit an“, so Engel. Zukäufe würden aber „ohne Experimente“ verfolgt.

Evonik hatte 2013 dank Anteilsverkäufen an der Immobiliengesellschaft Vivawest seine Schulden abgebaut und verfügte zum Jahresende über ein Vermögen von mehr als einer halben Milliarde Euro. Den Veräußerungsgewinn bezifferte Finanzchefin Ute Wolf auf 1,5 Milliarden Euro. Dadurch stieg das Konzernergebnis um rund drei Viertel auf 2,1 Milliarden Euro. Die Anteilseigner des Börsenneulings um die Großaktionäre RAG-Stiftung und CVC können sich über eine steigende Dividende freuen: von 0,92 Cent auf einen Euro. „Unsere Dividende ist auf einem sehr attraktiven Niveau“, umgarnte Engel die Anteilseigner. Der Großaktionär RAG-Stiftung dürfte damit zufrieden sein, denn Stiftungschef Werner Müller hatte mit einer steigenden Dividende gerechnet und einen Euro in den Raum gestellt.

Bei seinem Ausblick für 2014 übte sich Engel indes in Vorsicht, denn zuletzt machte Evonik ein Preisverfall bei wichtigen Produkten wie Aminosäuren für die Futtermittelindustrie zu schaffen. Für 2014 rechnet der Konzern-Chef mit einem Umsatz leicht über Vorjahreshöhe, den bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) sieht er in einer Spanne zwischen 1,8 und 2,1 Milliarden Euro – nach zwei Milliarden Euro 2013. „Trotz des schwierigen Marktumfelds hat sich unser Geschäft solide entwickelt“, bilanzierte Engel mit Blick auf 2013. Seinen Sparkurs setzt der Konzern mit weltweit 33 650 Mitarbeitern fort. Sowohl in der Verwaltung als auch im produktionsnahen Geschäft sollen die Kosten bis 2016 deutlich sinken.