Wiesbaden. Schlechte Nachricht vom Statistischen Bundesamt: Die Reallöhne sind in Deutschland im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 0,2 Prozent gesunken. Nach drei Jahren mit Reallohngewinnen ist dies der erste Rückgang seit dem Krisenjahr 2009. Besonders betroffen sind Finanzbranche und Staatsdienst, in der Industrie sieht es hingegen besser aus.
Die Inflation hat die Einkommenssteigerungen im vergangenen Jahr komplett aufgefressen. 2013 sanken die Reallöhne um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Demnach stiegen die Löhne nominal um lediglich 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr - die Verbraucherpreise kletterten aber um 1,5 Prozent.
Eine Ursache für den Reallohnverlust im vergangenen Jahr sei der Rückgang der häufig erfolgsabhängigen Sonderzahlungen gewesen, erklärten die Statistiker. Würden diese Sonderzahlungen aus der Verdienstentwicklung herausgerechnet, läge der Anstieg der Reallöhne mit 1,7 Prozent über der Entwicklung der Verbraucherpreise.
Hauptgrund: Rückgang der Bonus-Zahlungen
Im Dezember bereits hatten die Statistiker bei der Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen darauf hingewiesen, dass vor allem bei Banken, Versicherungen und in der öffentlichen Verwaltung die Sonderzahlungen deutlich geringer ausgefallen waren. In der Industrie dagegen lag der Anstieg der Löhne über dem der Verbraucherpreise.
Die Angaben seien erste vorläufige Ergebnisse, teilten die Statistiker am Donnerstag mit. Detaillierte Daten untergliedert unter anderem nach Ost und West, Vollzeit und Teilzeit oder Geschlecht will die Behörde Ende März veröffentlichen. (afp)