Essen. . Rückenwind für die Gegner der umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline des Leverkusener Bayer-Konzerns: Einem Gutachten zufolge sei eine Alternative zur Pipeline, die das giftige Gas durch eine 67 Kilometer lange Röhre von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen führt, wirtschaftlicher als der jetzige Plan.

Rückenwind für die Gegner der umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline des Leverkusener Bayer-Konzerns: Einem Gutachten zufolge sei eine Alternative zur Pipeline, die das giftige Gas durch eine 67 Kilometer lange Röhre von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen führt, wirtschaftlicher als der jetzige Plan, heißt es in dem Gutachten des Instituts für Umwelt-Analyse aus Bielefeld. Beauftragt hat das Gutachten das NRW-Umweltministerium unter dem Minister Johannes Remmel (Grüne).

„Zusammenfassend stellte somit die technisch zur Verfügung stehende Alternative der CO-Erzeugung vor Ort in Uerdingen zum Zeitpunkt der Entscheidungsfindung für den Bau und Betrieb der CO-Pipeline aus Sicht der wettbewerbsfähigen CO-Kosten die kostengünstigere Alternative dar“, heißt es in dem Gutachten, das dieser Zeitung vorliegt.

Politische Turbulenzen

Der Befund ist durchaus brisant, da Bayer immer argumentiert hatte, es gebe keine wirtschaftliche Alternative. Nun kommen die Gutachter zu dem Schluss, die CO-Produktion in Uerdingen sei die „wirtschaftlichere Investitionsalternative“. Zumal die Pipeline zusätzlich zu den CO-Produktionen an den Standorten Dormagen und Uerdingen finanziert werden müsse.

Auch interessant

Das Gutachten dürfte für erhebliche politischen Turbulenzen sorgen. Schon bei der Beauftragung durch Remmel hatte CDU-Landeschef Armin Laschet kritisiert, der Umweltminister solle „sich nicht um Fragen kümmern, die ihn nichts angehen“. Der Schutz der Bevölkerung sei Sache der Landesregierung, nicht aber die Berechnungen des Bayer-Konzerns. Das Gutachten könnte auch eine erhebliche Rolle spielen im derzeit laufenden Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster. Die Pipeline verläuft unter anderem durch Duisburg.